Montag, 25. Juni 2012

Chapter Eight - Nightmares, Revelations and Explanations



~Bella Swan~



Ich schoss hoch, atmete schwer, schwitzte und zitterte. Es war stockdunkel und gespenstisch still. Ich krabbelte über die weiche Oberfläche eines Bettes und tastete blind, bis ich eine Lampe fühlte. Als das weiche Licht der Lampe den Raum erfasste, seufzte ich mit zittrigem Atem auf. Ich war in Edwards Schlafzimmer.

Nur ein Traum, Bella. Atme.

Die Ereignisse der letzten 5 Tage überschwemmten mich langsam wieder.

Edward führte mich aus dem Max&Floyd´s, nachdem er Jane mitgeteilt hatte, dass die Band ihren Gig nicht beenden würde. Es hatte mich überrascht, dass die kleine Jane den Club zusammen mit ihrem Bruder Alec besaß. Sie war sehr verständnisvoll und schenkte mir ein kleines Lächeln, bevor sie sich für das entschuldigte, was passiert war. Sie und offenbar auch jeder andere schien die Tatsache zu ignorieren, dass Edward Jacobs Arm gebrochen hatte. Ich fand das furchtbar komisch, war aber auf der anderen Seite dankbar, dass er mich vor dem gruseligen Arschloch gerettet hatte, also dachte ich nicht zu viel darüber nach.

Nachdem Edward mich in Emmetts Jeep gesetzt hatte, fuhr er mich zu meiner Wohnung, wo ich eine Tasche packte. Ich würde während der Frühlingsferien im alten viktorianischen Cullen-Haus bleiben, während Rose nach Hause fuhr, um ihre Familie zu besuchen. Ich war erleichtert, dass ich während der Schulferien nicht alleine in meiner deprimierend kleinen Wohnung bleiben musste. Der Gedanke drei Wochen mit Edward zu verbringen, war zu verlockend, um es zu verweigern. Alice war nicht sehr glücklich, als Edward ihr erzählte, dass ich bleiben würde. Nach vielem Rumgemurre, seufzte sie schließlich laut und gab klein bei.

Es war ja nicht so, dass ich unbedingt ins schreckliche Forks wollte. Charlie rief vor zwei Wochen an und sagte, dass er beschäftigt war. Wie üblich arbeitete er an einem Fall in einer nahe gelegenen Stadt. Er erzählte mir, dass ich mir keine Gedanken machen sollte, weil er sowieso nicht da sein würde. Edward, Alice und Emmett verbrachten ihre Ferien und den Urlaub  immer in Dartmouth. Es schien so, als ob Carlisle auch zu beschäftigt für sie war.

Rose umarmte mich fest, bevor sie ging und nahm mir das Versprechen ab, sie jeden Tag anzurufen. Beinahe hätte sie, nachdem was im Club passiert war, ihren Besuch abgesagt. Aber ich sagte ihr ´bitte geh´ und versicherte ihr, dass es mir bei Edward gut gehen würde. Das schien sie nicht zu beruhigen. Daher drohte sie ihm gründlich in richtiger Rosalie- Hale- Weise, bevor wir die Wohnung verließen. Ihre Drohung bewirkte lediglich, dass Edward sie mit einem höllischen Grinsen auf dem Gesicht auslachte, was Rose nur noch mehr anpisste.

Die fünf Tage im Cullen-Haus waren beides: wundervoll und ... verwirrend. Ich kam mir vor, als stand ich auf einer Schwelle, aber zu was … zu einer Offenbarung vielleicht?

Ein paar Tage nach meiner Ankunft frage ich Alice bei einer Tasse Kaffee, warum die Leute Edward `Masen´ nannten. Sie gab mir die gleiche Antwort, die Emmett Rose gegeben hatte, aber ihre grünen Augen waren voller Reue. Fast so, als ob sie mich anlog und wünschte, dass sie mir die Wahrheit sagen könnte.

Ich hatte nicht den Mut gefunden, Edward zu fragen. Er war wie immer - in einem Augenblick war er zärtlich und sanft, und im nächsten erschreckend und dominierend.

Ich rieb mir vorsichtig meine verletzten Handgelenke und dachte an meine erste Nacht hier zurück.

Ich ging nach dem Duschen in Edwards Schlafzimmer und rubbelte mir grob meine Haare mit einem Handtuch trocken.

Edward saß seitlich auf dem Bett und spielte mit einem Paar Handschellen. Er trug immer noch die schwarzen Röhrenjeans und das schwarze Unterhemd, so wie im Club. Als er mein Hereinkommen bemerkte, neigte er seinen Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue hoch - lächelte wie der Teufel persönlich. Ich blieb wie angewurzelt stehen, als sein feuriger jadegrüner Blick meinen traf und ich sichtbar mit einem Quietschen erschauerte.

"Ausziehen und herkommen!", kommandierte er und drückte eine Schelle mit dem Daumen auf.

Mit einem zittrigen Atemzug ging ich auf wackligen Beinen zu ihm, während ein spürbares Beben durch meinen Körper lief. Als ich vor ihm stand, schluckte ich heftig und zog an dem flauschigen, weißen Handtuch, das ich um mich gewickelt hatte, bevor ich es auf den goldenen Teppich fallen ließ. Seine Augen wanderten über meinen komplett nackten Körper und ich errötete in einem tiefen Scharlachrot als Antwort.

"Geh auf deine Hände und Knie- in der Mitte des Bettes!", sagte er, stand auf und streifte sich sein schwarzes Unterhemd ab.

Ich krabbelte auf das Bett. Mein Körper zitterte vor Angst, aber ich konnte fühlen, wie meine Mitte brannte und ihn anbettelte, mich zu nehmen.

Er fesselte meine Hände zusammen und befestigte sie dann an dem eisernen Bettrahmen, so wie beim ersten Mal, als ich in diesem Zimmer gewesen war. Ich lag fast auf meinem Gesicht, mit meinen Armen vor mir ausgestreckt. Meine Knie waren weit gespreizt und mein Hintern in der Luft.

Ich hörte ihn den Nachttisch öffnen, bevor er zu mir kam, um neben meinem Kopf stehen zu bleiben. "Öffne deinen Mund, kleines Mädchen!", flüsterte er und ließ einen Ball-Knebel vor meinen Augen baumeln.

Ich wimmerte, aber gehorchte seinem Befehl, und er schob den Ball grob in meinen Mund. Er schnallte den Gurt um meinen Kopf fest und zog eine schwarze Binde über meine Augen.

Ich kämpfte mich ab, um zu hören, wo er sich befinden könnte, aber der Raum war still. Es gab nichts. Nicht ein Hauch von einem Geräusch.

Das heißt, bis ich etwas durch die Luft sausen hörte, und dann einen Riemen auf meinem Hintern klatschen fühlte.

Ich schrie in den Knebel und fiel mit dem Gesicht auf das weiche Bett.

"Ich will deine Beine weiter gespreizt. Sofort!", knurrte er in mein Ohr, was mich vor Überraschung zusammenzucken ließ.

Ich schluchzte in den Knebel, und spreizte meine Beine weiter auseinander. Der Riemen pfiff wieder durch die Luft und landete mit einem lauten Knall auf meinem Hintern, genau wie vorher. Er kam ein paar Mal ohne Gnade runter, bevor ich fühlte, wie Edward mit seiner kühlen und sanften Hand über meinen roten, heißen Po fuhr. Langsam bewegten sich seine Finger hinunter, um leicht über meine Mitte zu streichen.

Er kicherte. "Hast du Spaß daran, Bella?" Ich wusste, dass er böse grinste.

Ich spürte, wie mein Körper errötete, und ich wimmerte um meinen Knebel. Er kicherte düster über meine Verlegenheit und strich die Haare aus meinem Gesicht.

Ich fühlte den Riemen wieder und wieder, während ich unkontrolliert schluchzte. Aber zu meinem Erstaunen stöhnte ich auch laut, als der brennende Schmerz des Leders durch meinen Körper kribbelte.

"Gott, du bist, scheiße nochmal, perfekt!", grunzte er und brachte den Riemen wieder nach unten. "Ich muss dir noch nicht einmal beibringen, das zu wollen!"

Ich erschauerte auf dem weichen Bett und hob leicht meinen immer noch empfindlichen Hintern. Als Edward mit mir fertig war, säuberte er mich mit einem weichen, feuchten Waschlappen und verlangte, dass ich etwas zur Ruhe kam. Er ließ mich alleine einschlafen und ich sah ihn nicht wieder, bis spät am nächsten Morgen.

Ich fühlte ihn sanft meinen Heuhaufen von Haaren aus dem Gesicht streichen. Leider musste ich, wegen meinem wunden Hintern, auf dem Bauch schlafen, was ich hasste, aber ich hatte keine Wahl. Langsam öffnete ich meine erschöpften Augen und er lächelte auf mich herab, mit hochgezogenen Augenbrauen und seinen wunderschönen, warmen, grünen Augen.

"Hey.", flüsterte er.

"Hi.", flüsterte ich mit einem dämlichen Grinsen zurück.

Meine Glieder waren wirklich steif, also streckte ich mich wie eine Katze und zischte scharf, als mein wunder Hintern am Laken rieb. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und schnell zerrte er die Decke von mir.

Sein Gesicht wurde bleich. "Fuck!" Seine Zähne klappten mit einem lauten Klacken zusammen.

"Es ist okay!", sagte ich schnell und zog die Decke wieder über mich.

Er schloss die Augen und seufzte tief, bevor er sich auf das Bett neben mich setzte. "Ich bin so ein egoistischer Bastard!", flüsterte er mehr zu sich selbst als zu mir und legte sein Gesicht in seine Hände.

"Edward?", fragte ich.

Er seufzte tief und fiel neben mir im Bett zurück, bevor er mich sanft an seine Brust zog.

"Bella", begann er leise. "ich ...ich glaube nicht, dass ...ich ... wir..."

"Stopp!", knurrte ich scharf und unterbrach ihn. Ich war mir sicher, dass es eine Entschuldigung werden sollte oder gar die Mitteilung, dass wir uns nicht mehr sehen durften.

"Ich hab dir gesagt, dass ich im Arsch bin!" Er runzelte die Stirn und fuhr sich mit einer Hand durch sein unordentliches, bronzefarbenes Haar.

Ich kicherte und dann lachte ich. Es war kein spaßiges Lachen, aber ich konnte einfach nicht aufhören. Edward schaute mich mit einem schockierten, besorgten Gesichtsausdruck an, als ob er mich jeden Moment in eine Zwangsjacke stecken müsste.

"Bella?", fragte er vorsichtig.

"Sorry", kicherte ich. "Es ist nur ...Edward, ich mag, dass du im Arsch bist. Ich mag, dass du an einem Tag sadistisch und am nächsten süß bist. Ich mag es, dass du mich in der einen Nacht verprügelst und dich dann am nächsten Morgen mit mir im Bett zusammenrollst. ICH. MAG. ES."


"Vielleicht bist du auch total verrückt!" Seine Augenbrauen schossen mit einem Stirnrunzeln hoch. "Oder, was wahrscheinlicher ist… du bist wegen mir, verrücktem Arsch, ebenfalls durchgedreht."

"Oder vielleicht…", seufzte ich und fuhr mit einer Hand durch sein wildes Haar."…gehören wir einfach zusammen?"

Er knurrte und schloss die Augen. "Das ist so abgefuckt.", flüsterte er.

Ich stieß heftig die Luft aus und sank wieder ins Bett.

Wo war Edward überhaupt?, dachte ich, als ich mich im Zimmer umsah.

Einige Nächte schlief er mit mir, andere nicht. Ich warf einen flüchtigen Blick zur Uhr auf dem Nachttisch - 1:30 Uhr.

Vielleicht kann ich ihn finden und ihn bitten wieder ins Bett zu kommen. Ich werde ihm erzählen, dass ich einen Alptraum hatte.
Ich schlüpfte leise aus dem Bett und ging zur geschlossenen Schlafzimmertür. Ich öffnete sie und trat in den dunklen Flur der zweiten Etage. Auf Zehenspitzen schlich ich leise durch die Diele, die große Treppe hinunter und in das Foyer.

Als ich dort ankam, hörte ich die gedämpften Stimmen von Edward, Emmett, Alice und Jasper aus dem Wohnzimmer raunen.

"Ich denke wirklich, wir müssen es Bella sagen!", wisperte Alice. "Sie ist ein kluges Mädchen; sie wird es herausfinden. Sie hat bereits Fragen gestellt. Aber wie, zur Hölle, kann man nur so unvorsichtig sein, wie du es mit ihr bist, Masen? Du versuchst nicht mal die Tatsache zu verstecken, dass dir, nun ja..."

"Sie hat recht, Mann!", unterbrach Emmett. "Ich meine, du kannst die Tatsache nicht wirklich verbergen ...Ich habe gehört, was du im Club zu ihr gesagt hast- irgend so eine Scheiße wie ´Bist du sicher, dass du mich vermisst´ und all das Tamtam."

"Kann sie auch ihre Klappe halten?", fragte Jasper. "Wir können keinen Carlisle gebrauchen, der alles durcheinander bringt oder jemand anderes, der es herausfindet. Wir haben es ohne viel Drama über zwei Jahre geschafft; niemand hat uns bisher erwischt."

"Scheiß auf ihn, ich will diesen Wichser Carlisle nicht hier haben!", sagte Edward. "Und ich kann, verdammt nochmal, zu Bella sagen, was ich will, Emmett. Sie ist mein!"

"Aber glaubst du, wir sollten warten, bis sie es selbst herausfindet? Was, wenn sie ausflippt und es jemanden sagt?", kreischte Alice. "Ehrlich, ich wollte es ihr erzählen, seit dem Tag, als sie dich gesehen hat. Sie ist ein nettes Mädchen, aber du ... du wirst sie genauso verrückt machen wie den Rest von uns! Alles, was ich will, ist eine beschissene normale Freundin, und du kommst und verdrehst sie in eine abgefuckte kleine Schmerzpuppe!"

"Halt deine verdammte Klappe, Alice!“, knurrte Edward. "Wenn du wie ein beschissenes Baby heulen willst, tue das, wenn Edward, der Hurensohn, hier ist."

"Gott, ich hasse dich, Masen!", brodelte Alice und Edward kicherte.

In diesem Augenblick wurde es mir klar. Wie eine Tonne Ziegelsteine traf es mich, und die ganze Luft zischte aus meiner Brust.

Die Kleidung.

Die Haare.

Seine lodernden Augen.

Die Art und Weise, wie er sich bewegte.

Meine schreienden Instinkte.

Er ging von erschreckend, verdreht und sadistisch zu weich, sanft und grübelnd, in weniger als einer Stunde. Ich kam mir wie ein Idiot vor, es nicht bemerkt zu haben.

Ich musste blind gewesen sein.

Mein Kopf schwamm von der Erkenntnis, dass Edward tatsächlich ... zwei Personen in sich hatte.

Masen war der sadistische Dom, der mich mit Handschellen ans Bett gefesselt und mich aus Spaß festgeschnallt hatte.

Edward war der süße, sanfte, grübelnde Kerl, der mich an erste Stelle setzte.

Warum hatte ich das nicht schon vorher gesehen?

Hast du, du Idiot, du hast nur entschieden, es zu ignorieren.

Ich suchte tief in meinem Kopf. Die wichtigere Frage war; machte ich mir Sorgen? Spielte es eine Rolle für mich, dass er abgefuckt ist? Könnte ich bei ihm bleiben ... oder eher ... bei beiden?

Nun, technisch gesehen bin ich schon seit Wochen mit ´ihnen´ zusammen.

ABER er ist ... er ist attestiert irre!

Warum gebe ich einen Scheißdreck drauf? Ich mag sie BEIDE. Ich habe Edward sogar gesagt, dass ich die Tatsache liebe, dass er so weich und sanft ist, und dann sadistisch und verdreht.

Masen könnte mich umbringen!

Er hat IMMER nur gemacht, was mich erstaunlich fühlen ließ. GENAU WIE EDWARD!

Ist es mir egal, dass er mich töten könnte?

Nein ...ich habe meine Wahl getroffen an dem Tag, als ich ihm begegnet bin ... ich hatte NIE wirklich eine Wahl ...ich brauche sie beide.

Da war sie, meine Entscheidung. Ich brauchte sie.

"Was machen wir mit Jake?", fragte Jasper meine Erleuchtung unterbrechend.

"Scheiß auf ihn. Wenn er sie auch nur anhaucht ... werde ich ihn, verdammt nochmal, töten! Niemand berührt Bella! ", zischte Edward ... oder sollte ich Masen sagen?

"Verdammt, du kannst ihn nicht einfach umbringen, Masen!", antwortete Emmett. "Nicht, das ich einen Scheiß auf dieses Arschloch gebe, aber nochmal, Carlisle wird dann mit reingezogen. Wir waren ziemlich unauffällig hier. Verdammt, ich habe keinen Bock schon wieder umzuziehen, und was ist mit meiner Rosie? Ich kann sie nicht verlassen."

"Vielleicht sollte Carlisle einbezogen werden.", schnaubte Alice. "Vielleicht kann er dich, verdammt nochmal, steuern, denn  Emmett ist mittlerweile genauso verrückt geworden wie du!"

"Hast du deinen gottverdammten Verstand verloren?", zischte Masen. "Hat Jaspers Schwanz dir dein kleines Hirn vernebelt? Oder hast du ein großes Bedürfnis wieder in Daddys hausgemachtes Irrenhaus eingeschlossen zu werden, Alice?"

"Er könnte helfen.", verteidigte sie sich. "Er ... er wollte nicht ..."

"Yeah, er könnte helfen!", unterbrach Masen mit einem Lachen. "Das letzte Mal, als dieses verdammte Genie versuchte zu ´helfen´, gab er Edward Runde für Runde beschissene Elektroschocks. Du kennst mich, ich liebe Schmerz, aber diese Scheiße hat uns fast umgebracht! Scheiß. Drauf. Was ist mit deiner letzten Runde der ´Hilfe´? Hast du das vergessen, Alice?"

Alice stieß ein entsetztes kleines Quieken aus, bevor Jaspers gedehnter Südstaatenakzent den Flur hinunter flüsterte. "Nein, Alice. Keiner von uns will ihn hier haben, Schatz. Ich will ihn nicht in deiner Nähe wissen.", sagte er beruhigend. "Wir werden uns darum kümmern, wie wir es immer tun. Okay?"

"Okay.", flüsterte Alice.

Was hat Carlisle ihnen angetan? Was hat er Edward angetan?

Weiß wie ein Laken und zitternd vor Wut, wegen dem Gespräch über ihren ´Vater´, verlagerte ich ungewollt mein Gewicht ein bisschen. Die Holzdielen stießen ein lautes Karren aus und jeder in dem anderen Zimmer wurde sofort still. Ich hörte jemanden aufstehen und den Flur hinunter gehen.

Oh Scheiße!

Masen kam fast knurrend den Flur entlang - glühende Augen, zusammengebissene Zähne. Ich fühlte mein Blut in den Adern gefrieren, als ich da stand, verloren in seinem grünen, starrenden Inferno-Blick. Ich konnte mich nicht bewegen. Mein Hirn kreischte und bettelte, damit ich versuchte mich zu bewegen, aber ich konnte nicht. Jede Hoffnung wegzukommen war verloren, sobald er in Sicht kam.

Er stolzierte auf mich zu, packte mich an der Kehle und drückte genug zu, um mich zu erschrecken. Meine Augen weiteten sich und ich schnappte nach seinem Handgelenk mit meinen kleinen Händen, in dem hoffnungslosen Versuch mich zu befreien.

"Wie viel hast du gehört?“, fauchte er.

Bi ... tte ... Ma ... sen.", krächzte ich mit aufgerissenen Augen.

Er hob eine Augenbraue, als ich seinen Namen benutzte und beugte sich langsam nach unten.

Wir waren Nase an Nase, und seine sengend grünen Augen brannten sich in meine. "Hast du eine Ahnung, was für ein beschissenes Glück du hast, dass ich dich mehr als mag, Bella?", fragte er in einem bedrohlichen Flüstern.

„Es tut mir leid ...ich wollte es nicht.", antwortete ich, meine Augen flehten um Verständnis. "Ich ...ich hatte einen Albtraum ...ich hab dich gesucht. Ich hatte Angst ...ich wollte nur, dass du ins Bett kommst."

Bitte, ich brauche dich. Bitte hab Verständnis.

Seine Brauen zogen sich zusammen und er spitzte seine vollen Lippen, bevor er mich losließ und mir mein Haar, mit einem tiefen Seufzer, aus dem Gesicht strich. "Was war das für ein Albtraum?"

Ich schauderte und meine Lippe zitterte. Von allen Menschen auf dieser Welt wollte ich es ihm sagen, denn er würde die Last eines persönlichen Dämons verstehen. Zwar ist er Edwards persönlicher Dämon, aber ist eben auch Edward. Soviel wusste ich über multiple Persönlichkeitsstörungen, um das zu verstehen.

"Mein ... mein Stiefvater…", flüsterte ich wieder schaudernd zurück.

Er nickte nur - drängte nicht nach weiteren Informationen oder änderte seinen Gesichtsausdruck.

"Meine Mutter mag sehr junge Männer und er ...Phil mag mich viel zu sehr. Als meine Mutter ihn mit mir zusammen in meinem Zimmer erwischt hatte, nannte sie mich eine Hure und schickte mich nach Forks." Ich fuhr flüsternd fort. "Manchmal habe ich Albträume von ihm. Manchmal bin ich ...Ich bin ganz allein und es gibt nichts als ... Leere."

Masen nahm mein Gesicht in seine Hände, seine feurigen Augen suchten meine. "Leere?", fragte er.

Ich nickte schwach mit dem Kopf in seinen Händen. Er neigte den Kopf zur Seite und ein böses Lächeln machte sich auf seinem traumhaft schönen Gesicht breit. "Ich kenne das."

Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Er kicherte und ließ mein Gesicht los, bevor er meinen Oberarm nahm und mich in Richtung Wohnzimmer zog. Als wir es in den Raum geschafft hatten, schluckte ich hart, weil die Luft vor Anspannung so schwer war, dass man es knistern hören konnte. Alice sah hektisch hin und her, und Jasper hielt sie auf seinem Schoß fest - als ob er sie aufgehalten hatte, Masen in den Flur hinterher zu rennen. Emmett saß mit Augen so groß wie Untertassen in dem großen Sessel, den er für gewöhnlich belegte.

Masen nahm mich mit zu dem freien Sofa und deutete mir, mich hinzusetzen, bevor er sich neben mir niederließ. Er schmiss seine, Chuck Taylor bekleideten Füße auf den Kaffeetisch, lehnte sich zurück und warf einen Arm über die Rückenlehne des Sofas. Seine entspannte Haltung war weit entfernt von dem aller anderen. Der Rest in dem Zimmer, darunter auch ich, sahen aus, als ob sie auf Reißzwecken sitzen würden.

"Bella?", flüsterte Alice.

Ich sah in die Augen meiner besten Freundin, meiner Schwester, die mir Dinge vorenthalten hatte, mich belogen hatte und das gründlich, aber ich konnte ihr nicht böse sein. Ich wollte hier sein. Ich wollte dabei sein. Ich würde hier morgen einziehen, wenn Edward und Masen es erlauben würden. Vielleicht hatte Edward Recht und ich war wegen ihm übergeschnappt, aber es war mir egal. Zum ersten Mal in meinem Leben wollte mich jemand.

Um mir das zu beweisen, beugte ich mich zaghaft und vorsichtig zu Masen.

Er schaute mich an und zog eine Augenbraue hoch.

Ich biss mir auf die Lippe und kroch näher.

Er kicherte, schüttelte den Kopf und zog mich auf seinen Schoß. "Weißt du, Bella?", flüsterte er in mein Ohr. "Ich beiße nicht ... na ja, nicht sehr fest."

Ich stieß einen zittrigen Atemzug aus. "Ich ...ich war mir nicht sicher, dass du mich auch willst, Masen." Ich errötete und biss mir wieder auf die Lippe.

"Bella!" Alice´ panische Stimme unterbrach den kleinen Herzanfall, den ich derzeitig hatte.

Ich drehte mich, um sie anzusehen. Ihre Augen blickten wild zwischen Masens Gesicht und meinem hin und her.

"Ich weiß es.“, begann ich leise. "Ich habe genug gehört, um die Teile zusammenzusetzen. Es ist mir egal und du bringst mich nicht dazu, ihn zu verlassen, Alice. Ich hab dich lieb…" Ich lächelte traurig. "…so sehr wie eine Schwester, aber ich bin verloren an sie ...  alle beide. Ich brauche sie wie die Luft."

So wahr, verdammt verrückt, aber wahr.

Sie seufzte laut und suchte mein Gesicht mit traurigen Jade-Augen ab, dann nickte sie mit widerwilligem Verstehen.

"Ich würde gerne wissen, wie dir das passieren konnte.", flüsterte ich mich zu Masen zurückdrehend. "Bitte."

Er runzelte die Stirn, nickte aber. "Alice?" Er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Alice fing an auf Jaspers Schoß zu schaukeln und rang ihre kleinen Hände. "Als wir sieben waren, rannte unsere Mutter Elizabeth mit Edward weg - er war immer ihr Liebling gewesen. Carlisle suchte sie überall. Er rief sogar die Polizei und sie ermittelten, aber es war, als ob sie direkt vom Erdboden verschluckt wurden. Niemand konnte sie finden, und nach einer Weile hörten sie auf zu suchen. Nach zwei Jahren hatten wir alle die Hoffnung aufgegeben. Drei Jahre später erhielt Carlisle einen Anruf von der NYPD. Sie hatten einen elfjährigen Jungen gefunden, von dem sie dachten, dass es Edward sein könnte. Er flog nach New York, ließ Emmett und mich bei unserer Großmutter und kam einen Tag später mit Edward nach Hause." Sie stoppte und holte zittrig Luft.

"Oh Gott!", flüsterte ich.

"Edward war dünn, hatte eine kränkliche blasse Farbe und er weigerte sich zu essen oder zu reden. Ich kann mich erinnern, ihn nachts schreien zu hören. Damals fand ich ihn im Schlafzimmerschrank, seine Knie umarmend, während er hin-und herschaukelte. Ich hörte heimlich, wie Carlisle unserer Großmutter erzählte, dass sie ihn in einem Hotel in Brooklyn gefunden hatten, zusammengerollt auf dem Boden des Badezimmers. Er sagte, das unsere Mutter tot sei, verschwieg aber warum sie dort mit Edward war, oder wie sie starb."

Heilige Scheiße!

"Konnte Carlisle ihm helfen?", fragte ich, und Emmett lachte finster.

"Nein, unser Vater" Alice spuckte das Wort aus, "…dachte, es wäre besser, wenn er sich selbst um ihn kümmern würde. Weißt du, Bella, Carlisle ist ein arroganter Arsch, aber ist sehr gut in dem, was er macht oder zu mindestens glaubt er das. Aber am Wichtigsten ist, er wollte keine schlechte Note in seiner so geschätzten Akte. Er war besorgt, dass, wenn er Edward nicht ´reparieren´ könnte, es auf ihn zurückfallen könnte."

Das macht keinen verdammten Sinn! Welcher Vater würde sich über so was Gedanken machen?

Jasper begann sanft Alice´ Rücken zu reiben und ermutigte sie damit weiter zu machen. "Masen tauchte nur wenige Tage später auf, nachdem er nach Hause gekommen war.", flüsterte sie zu Masen sehend. "Anfangs war ich mir nicht sicher, was los war. Ich war nur ein kleines Kind. Ich hatte keine Ahnung, was eine multiple Persönlichkeit war, geschweige denn, das ich es erkennen konnte. Carlisle fing zu dieser Zeit an, ihn für Tage mit in sein Büro daheim zu nehmen. Ich weiß nicht, was er alles mit ihm getan hat, aber ich kann es mir denken. Wir alle wurden irgendwann einmal von Carlisle gefoltert."

Wann immer ich diesen Wichser treffe ... ist er tot!

"Elektroschocks?", hauchte ich in einem erstickten Wispern, denn ich erinnerte mich an Masens Worte von vorhin und fühlte ihn unter mir zittern.

Sie nickte. "Er tat das genau vor unserem ersten Jahr in der High-School. Es gab einen ... Vorfall. Elektroschocks waren etwas, das viel in den fünfziger Jahren bei Patienten mit Depressionen, bipolaren Störungen und Wahnsinn benutzt wurde. Ich weiß nicht, was Carlisle sich dabei dachte. Vielleicht war er nur verzweifelt oder vielleicht wollte er es an ´realen´ Patienten ´testen´. Es wird auch heute noch benutzt, nur nicht auf die Art wie damals. Heutzutage geben sie den Leuten Muskel-Relaxer und sie benutzen niedrigere Einstellungen."

"Ich vermute, Carlisle hat nicht die niedrige Einstellung benutzt oder ihm irgendwas gegeben.", sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.

"Nein, das glaube ich auch nicht.", flüsterte sie. In ihren Augen wallten Tränen auf. "Er hätte ihn, verdammt nochmal, fast umgebracht. Ich war zu Hause, als er es tat. Er wusste nicht, dass ich da war und alles hören konnte. Edward schrie und dann kam ein ersticktes Gurgeln aus seinem Büro."

Ihre komplette kleine Gestalt zitterte heftig und ich zitterte zusammen mit ihr.

"Carlisle hat euch alle ´behandelt´?", fragte ich schockiert und sah jeden von ihnen an.

"Yeah!", fing Emmetts dröhnende Stimme an. "Bella, unsere gesamte Familie hat eine lange Geschichte von ´psychischer Instabilität´, auf beiden Seiten. Deshalb ist Carlisle ein Psychologe geworden."

"Das Problem ist nur…", sagte Jasper, und zog eine Augenbraue hoch.  "Er ist der durchgeknallteste Pisser aus unserem ganzen Haufen. Alles, was er geschafft hat, war uns noch verrückter zu machen. Wir lernten irgendwann diese Tatsache zu verstecken."

"Was ist mit Edward?", frage ich. "Was denkt er?"

Ich fühlte, wie Masen sich unter mir versteifte und seine Zähne zusammenbiss. Emmett seufzte laut und Jasper knurrte.

"Edward ist der einzige, der denkt, wir sollten alle eingesperrt werden." Emmett schüttelte seinen Kopf. "Deshalb kommen wir NICHT miteinander klar. Gott verdammt, ich liebe meine Freiheit und habe nicht vor, den Rest meines Lebens in einer beschissenen Gummizelle zu verbringen und meine Zwangsjacke voll zu sabbern."

Mein süßer Edward versucht immer so sehr, das Richtige zu tun. Er könnte Recht haben, aber ich würde niemals wollen, dass er irgendwo ist, wohin ich ihm nicht folgen könnte.

Ich seufzte und beschloss das Thema zu wechseln. "Jasper, wie passt du hier rein?"

Er schenkte mir ein trauriges Lächeln. "Ich wurde von Esme Whitlock adoptiert, als ich zwei Jahre alt war. Sie war Carlisles Schwester. Sie und mein Adoptiv-Vater starben bei einem Autounfall, als ich sechs war und der einzige lebende Bruder war Carlisle. Er nahm mich an. Manchmal wünschte ich, er hätte mich zurück ins Waisenhaus geschickt, aber dann hätte ich nie Alice getroffen. So ist es irgendwie bitter-süß.", seufzte er und fuhr mit seinen Fingern Alice´ Arm hinauf.

"Es tut mir leid!", flüsterte ich. Das tat es wirklich, nicht nur für Jasper, sondern für sie alle.

"Ich glaube, Bella muss bei uns bleiben.", platzte Emmett heraus und seufzte dann. "Wir müssen zusammenhalten, und naja ... sie ist eine von uns. Es macht nur Sinn."

"Ich weiß nicht.“, quietschte Alice. "Ich bin nicht sicher, was Edward sagen wird."

"Lass Edward mal meine verdammte Sorge sein.", meinte Masen. "Emmett hat Recht. Außerdem ist der Wichser Jacob Black bescheuert genug, um wieder etwas zu versuchen. Ich will sie nicht zurück in ihre Wohnung lassen."

"Was ist mit Rosalie?", flüsterte ich. Erst jetzt erinnerte ich mich an ihre Existenz.

"Wir haben ein zusätzliches Zimmer." Jasper sah Emmett mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Rose weiß nichts über uns!" Masen knurrte.

"Masen hat Recht. Ich glaube nicht, dass sie es verstehen würde.", gab Emmett mit einem Stirnrunzeln zu.

"Nein.", seufzte ich und rieb mir die Stirn. "Sie wird es nicht verstehen. Ich kenne Rose, und sie würde Probleme bereiten."

"Wir werden uns später um sie Sorgen machen.", sagte Jasper. " Bella?"

"Ja", stimmte ich mit einem Nicken zu. "Ich hole den Rest meiner Sachen morgen. Ich habe nicht viel. Rose hat das Meiste in der Wohnung gekauft, also wird es nicht lange dauern."

"Rose wird ausrasten, wenn sie nach Hause kommt und du bist zu uns gezogen, ohne es ihr zu sagen.", erwiderte Alice kopfschüttelnd.

Ich runzelte die Stirn. "Ich weiß." Ich drückte mein Gesicht in Masens Halsbeuge und stieß einen lauten Seufzer aus. Ich fühlte mich, als ob ich in ein paar Stunden hundert Jahre gealtert wäre. Obwohl ich erschöpft war, war ich seltsamerweise zufrieden mit meiner Entscheidung und der Wahrheit. Ich kannte nun den Großteil der Geschichte. Ich wusste zwar, dass sie etwas zurückhielten,  aber wenn sie mir mehr vertrauten, würde ich das hoffentlich auch noch erfahren.

Ich fühlte Masens Finger durch mein Haar fahren. "Du solltest wieder ins Bett gehen."

"Komm mit mir!", flüsterte ich.

"Du willst einen Dämon in deinem Bett, um den Teufel fernzuhalten?", gluckste er.

"Ja bitte.", antwortete ich.

Dienstag, 5. Juni 2012

Chapter Seven - Max & Floyd´s, Bloody Knees and Dirty Betty



~Bella Swan~



"Hör auf, so beschissen hin und her zu rutschen, Bella!", schnaubte Rose gereizt.

Ich saß in meinem arschkleinen Badezimmer, während Rose meinen Kopf mit einem Glätteisen angriff. Sie bestand darauf, dass ich meine Haare für diesen Abend glättete. Offenbar war es im Moment der letzte Schrei. Mir war es allerdings völlig egal, weil ich zu beschäftigt damit war, auszuflippen, denn wir wollten uns Edwards Band ansehen. Dirty Betty spielte in einem Club, genannt Max&Floyd´s.

Ich hatte Edward seit unserem ´Filmabend´ am Sonntag nicht mehr gesehen.

Diese Woche war ich nämlich wirklich voll ausgelastet. Wir alle waren in den Zwischenklausuren, bevor die Frühlingsferien beginnen würden. Ich wollte ihn unbedingt sehen, aber konnte auch meine Kurse nicht verpassen. Es war oberste Priorität, denn Charlie sollte deshalb nicht nach Dartmouth kommen, um mich zu erschießen.

Edward hatte auch gemeint, dass er seine Zwischenprüfungen bestehen musste, oder sein Vater würde anfangen mit Geld herumzuschmeißen. Das war etwas, was er vermeiden wollte. Die Vorstellung, dass Carlisle ihn für gute Noten bezahlen würde, pisste ihn wirklich an. Mich würde es auch anpissen.

Es war viereinhalb Tage her, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, aber wer zählte schon? Wir hatten gesimst und telefoniert wie die Verrückten, aber ich vermisste ihn dennoch schrecklich. Ich vermisste es ihn zu berühren, ihn zu sehen und zu riechen.

Fuck, vermisste ich ihn!

Er rief am späten Mittwochabend an und fragte mich, ob ich am Freitag zu seinem Auftritt kommen würde.

"Rose, hör auf zu ziepen!" Ich jammerte, weil das Miststück mir fast den Pony ausriss.

"Dein Haar ist verdammt hoffnungslos, Bella. Man muss daran ziehen, um es glatt zu bekommen." Sie runzelte die Stirn und zog erneut.

"Ich glaube, du genießt das, verdammt nochmal." Ich funkelte ihr perfektes Bild im Badezimmerspiegel an.

Sie kicherte mit einem Grinsen. "Ich hab dir Klamotten auf dein Bett gelegt." Sie hob eine Augenbraue. "Du wirst sie anziehen und dein arschverrückter Freund wird sie nicht wieder zerschneiden oder ich reiße an seinen Eiern."

Ich seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Rose meckerte immer noch über ihre verdammten Klamotten. "Was ist es?", fragte ich stirnrunzelnd, weil ich nicht mit nichts am Körper in den Club gehen wollte.

"Nur ein Kleid und Heels." Sie winkte mit der Hand ab.

Mein Schlampen-Alarm ging an.

"Rose bitte, ich möchte nicht wie eine verdammte Schlampe aussehen!", flehte ich.

Sie spottete, "Glaubst du etwa, ich sehe aus wie eine verfluchte Schlampe, Bella", und zerrte wieder an meinen Haaren.

Verdammt. Das ist eine Fangfrage.

"Nein, Rose, natürlich nicht", seufzte ich und rieb meine Stirn.

Rose ließ mich schließlich gehen, damit ich mich fertig machen konnte, nachdem sie mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz  gebunden hatte. Ich musste zugeben, die Schmerzen waren es wert gewesen. Sie hatte mein Make-Up im fünfziger Jahre Pin-Up Stil gemacht, mit Smoky-Eyes und roten Lippen.

Ich ging argwöhnisch in mein Schlafzimmer um mein ´Kleid´ zu begutachten, welches ich anziehen sollte. Als ich es bis zum Bett geschafft hatte, war es da, ganz bedrohlich und winzig. Ich konnte es nicht glauben. Das Miststück hatte es aus ihrer `Kiss Me Deadly´ Kollektion herausgezogen. Es war ein schwarz-weiß gepunktetes Neckholder-Kleid, welches perfekt der verfickten Jessica Rabbit gepasst hätte. Das einzige Problem war, dass ich Bella Swan war und nicht die verdammte Jessica Rabbit.

"Rose!", rief ich. "Ich habe nicht die beschissenen Titten dazu, um diese Scheiße zu halten!"

Rose spazierte in einem arschengen, schwarzen Bleistiftrock und einem winzigen rotkarierten Top mit Flügelärmeln herein. Ihre Brust fiel fast heraus, weil das Top so tief ausgeschnitten war.

Ich schnappte nach Luft, die Augen weit aufgerissen. "Heilige Hölle, Rosalie! Du wirst einen verdammten Aufstand verursachen!"

Sie strich ihren Rock glatt und grinste, bevor sie das lächerliche Kleid, was sie für mich rausgelegt hatte, nahm und hoch hob. "Bella, es wird passen." Sie verengte ihre blauen Augen. "Zieh das verdammte Ding an."

Sie hat das keine- Faxen- Gesicht aufgesetzt. Gott sei Dank, sind meine blauen Flecken jetzt schon heller!

Ich seufzte und zog meine Baumwoll- Pyjamahose und mein Tank- Top aus, wohl wissend, dass es nicht passen würde. Doch ich zog das Kleid an und keuchte, als Rose den Reißverschluss hochzog.

Das verdammte Ding passte wie angegossen. Wie zum Teufel?

"Ich hab es gestern für dich gekauft.", sagte sie schulterzuckend. "Und nein, Edward kann es nicht runterschneiden, nur weil es dir gehört." Sie verschränkte die Arme und funkelte mich an.

Ich sah in den mannshohen Spiegel und erkannte mich kaum wieder. Das Mädchen, was mich ansah, war ein Retro-Sex-Kätzchen. Rose warf ein paar Heels auf den Boden zu meinen Füßen - schwarze Lackpumps mit dickem Absatz. Ich schlüpfte hinein und lächelte so breit, dass mein Gesicht wehtat.

"Denkst du immer noch, dass ich dich wie eine verdammte Schlampe anziehe?", fragte sie mit einem süffisanten Lächeln.

"Nein.", antwortete ich und drehte mich, um sie zu umarmen.

Sie drückte mich auch, schob mich dann weg und glättete wieder ihren Rock.

Ich verdrehte die Augen.

Wir hörten ein lautes Klopfen an der Haustür und Rose ging, um Alice hereinzulassen.

Kurze Zeit später kam Alice in mein Schlafzimmer geschlendert. Sie sah aus wie eine scharfe Elfe. Sie hatten einen schwarzen Lederrock mit Netzstrümpfen, schwarze offene Heels und ein jadegrünes Top an, welches bewirkte, dass ihre Augen aussahen wie grüne Jolly Ranchers. (AN: ist eine Süßigkeit, die nie weich wird im Mund)

"Fertig Mädels?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. "Wenn wir zu spät kommen, werden die Jungs angepisst sein.“

Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich ihr zunickte.

"Lasst uns verschwinden. Ich will Emmett sehen.", sagte Rose und fuhr mit ihren Fingern durch ihre perfekten Haare.

~o~

Wir bogen zum Max&Floyd´s in Alice´  911´er ab und ich stöhnte laut auf. Der Parkplatz war überfüllt. Es waren überall Menschen und eine arschlange Reihe stand vor der Tür. Der Club selbst war ziemlich cool. Es war ein großes Backsteingebäude, das ganz offensichtlich einmal ein altes Bankhaus gewesen war. Es gab eine große Treppe an der Vorderseite, die von gewölbten Fenstern gesäumt war.

Alice musste auf dem Rasen parken, weswegen ein stetiger Strom von Flüchen über ihre geschürzten Lippen kam.

Wir stiegen aus, glätteten unsere Klamotten und schlenderten nebeneinander auf die Vorderseite zu.

"Wir kommen da nie rein.", murmelte ich und schaute mit gerunzelter Stirn die Schlange an.

"Oh, wir kommen rein.", kicherte Alice.

Alice ging auf den Türsteher zu, der den Eingang bewachte und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

"Hey Alice.“, sagte der große Traummann von Türsteher. "Das müssen Bella und Rose sein." Er wedelte mit der Hand zu uns.

"Hey Felix.“, antwortete Alice. "Jepp, das ist Bella.“, sie zeigte auf mich. "Und das ist Rose.", deutete sie auf Rose.

"Hallo Ladies." Felix lächelte uns freundlich an. "Oh, und Bella.“ Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Er wartet auf dich, also würde ich da rein gehen."

Ich wurde rot und biss mir auf die Lippe.

Felix gluckste über mich und öffnete die Tür für uns, während Alice ihn anfunkelte.

"Arschloch.", murmelte sie, als wir durch die Tür traten.

Das Innere des Clubs war von Wand zu Wand voller Menschen und es war definitiv eine Punk-Bar. Die Menge war ein Meer von bunten Haaren und Tätowierungen. NOFX´s Song `Lori Meyers´ schmetterte von dem DJ-Pult neben der Bühne. Es gab eine riesige Tanzfläche, welches ein verdammtes Moshpit (AN: Kreis, in dem Zuschauer auf Metal-, Hardcore- oder Punk-Konzerten springend und schubsend tanzen) war, eine Bühne an der gegenüberliegenden Wand von uns und eine Bar zur Linken. Es arbeiteten fünf Leute hinter der Bar und sie sahen aus, als würden sie sich abstrampeln,  um mit dem Zustrom von Aufträgen mitzuhalten.

Ich stand auf meinen Zehen und schaute durch die Menge nach Edward, aber ich konnte ihn nirgendwo sehen.

"Da sind sie. Ich kann Emmett sehen!", kreischte Rose und zeigte hinüber zur Bar.

Wir bahnten uns, an der linken Seite der Bar entlang, einen Weg durch die Menge, wo ich Emmetts massige Gestalt auf einem Barhocker sitzen sah. Jasper saß auf einem Hocker neben ihm, gammelig aussehend, ein Bier trinkend und mit Edward redend. Neben Jasper lehnte Edward auf die Ellbogen gestützt und mit an den Knöcheln gekreuzten Beinen an der Bar. Fast hätte ich laut aufgestöhnt. Seine Haare waren zu einem Iro gestylt, aber mehr, als sie es auf der Party gewesen waren. Sie waren hochgegelt, so dass seine Gesichtszüge noch schärfer aussahen. Er hatte seine schwarze Röhrenjeans  mit einem Nietengürtel und seinen schwarzen Low-Top-Chucks an. Das einzige Kleidungsstück, was seinen harten, schlanken Oberkörper bedeckte, war ein superenges, schwarzes Muskelshirt. Ich konnte den Anfang seines Schwalben-Tattoos sehen, jeder Muskel an seiner Brust und an seinen Armen wölbte sich bei der leichtesten Bewegung.

OH. MEIN. GOTT!

Rose schlenderte, sich auf die volle Lippe beißend, zu Emmett und er schenkte ihr ein albernes Grinsen. "Hey Rosie. ", sagte er und warf einen großen Arm um ihre Schultern. Sie setzte sich lächelnd und ihre Lippen leckend auf einen Hocker neben ihn. Sie war nicht einmal von seinem Arm genervt, der ihre Haare und ihre Klamotten durcheinander brachte.

Alice ging zu Jasper rüber und sprang tatsächlich auf seinen Schoß. Er legte seine Arme um ihre schmale Taille und küsste sie mit Nachdruck. Sie gingen gleich ran, als hätten sie sich Monate nicht gesehen.

Ich stand einfach da, zitternd, nur einige Meter entfernt, weil Edward mich mit glühenden, jadegrünen Augen beobachtete. Er lächelte mich wie ein Dämon an, der gerade den Feuern der Hölle entkommen war; dann lockte er mich mit seinem Zeigefinger und verlangte somit, dass ich zu ihm kommen sollte. Langsam setzte ich einen wackligen Fuß vor den anderen. Mein Kopf schrie Zeter und Mordio, als ich schließlich direkt vor ihm stand, aber ich holte tief Luft und versuchte es zu ignorieren. Er nahm seine Arme von der Bar, legte sanft beide Hände an meine Wange und fuhr mit einem Daumen über meine bebende Unterlippe.

"Hallo kleines Mädchen.", sagte er und sein Lächeln dehnte sich aus.

Edwards weiche Samt-Stimme fuhr  mir in Mark und Knochen. Ich fing an schwerer zu atmen und ein Zittern ging durch meinen kompletten Körper.

"H ...Hey.", stotterte ich, sichtlich erschauernd.

Er ließ mein Gesicht los und lehnte gleichzeitig seine Ellbogen zurück an die Bar. Dann legte er seinen Kopf zur Seite und schaute an mir rauf und runter. Für einen langen Augenblick saugte er den Sex-Kätzchen-Look in sich auf, welches  Rose für mich kreiert hatte. Unsere Blicke trafen sich und ich hörte ein tiefes Knurren durch seine zusammengebissenen Zähne schlüpfen.

"Du siehst gut genug aus, um dich, verdammt nochmal, zu fressen.", zischte er, biss sich auf seine volle Unterlippe und zog eine Augenbraue hoch.

Ich schluckte schwer, als ich seinen bedrohlichen, jadegrünen Blick sah. "Danke?" Ich schnappte nach Luft in Form einer Frage. Er gluckste, während er sich von der Bar abstieß, dann schlang er einen Arm um mich und zog mich sanft an seine Brust. Ich schmiss meine Arme um seine Taille, begrub  mein Gesicht in seinem Unterhemd und atmete seinen Geruch ein.

Gott, es fühlt sich so gut an, in seinen Armen zu sein.

"Ich habe dich vermisst.", seufzte ich, bevor ich hoch in sein schönes Gesicht sah.

Er grinste böse und zog eine Augenbraue hoch, bevor er mit seiner Hand mein Kinn umfasste. "Bist du sicher, dass du mich vermisst hast, Bella?", fragte er und seine Augen tanzten vor feurigem Humor.

Ich fühlte, wie meine Augenbrauen sich verwirrt zusammenzogen. Wen sonst sollte ich denn, außer ihm, vermissen?

Edward kicherte und ließ mein Kinn los. Dann lehnte er sich vor, um seine Lippen an mein Ohr zu legen. "Also dann, wenn du dir sicher bist, dann komm und zeig mir, wie sehr du mich vermisst hast." Er schnappte sich schnell meinen Oberarm, drehte sich auf seinen Hacken um und begann mich durch die Menge zu ziehen.

"Wohin, zur Hölle, gehen sie?", hörte ich Rose ungläubig fragen.

"Keine Sorge, er hat noch Zeit, bevor wir auf die Bühne müssen.", kicherte Jasper.

"Jesus Christus, Jasper, seh ich so aus, als ob ich einen Scheiß drauf gebe, wann er Zeit hat zu ...ruiniere nicht dass Klei..." Roses Stimme wurde ausgeblendet, als wir uns von ihnen wegbewegten.

Rose ist wegen dem beschissenen Kleid besorgt?

Edward nahm mich zur linken Seite der Bühne mit, wo ich eine große, schwarze Tür sehen konnte. Er stieß sie auf und zog mich durch sie hindurch in einen schmalen Flur. Die Tür schlug hinter uns zu, als wir uns auf den Weg durch den schwach beleuchteten Gang machten. Die einzigen Geräusche waren die gedämpfte Musik aus dem Club, meine klackenden Absätze auf dem Beton und mein abgehackter Atem. Am Ende des Flurs gab es zwei Türen: eine direkt vor uns und eine in der linken Wand. Er schob mich schnell durch die Linke, hinein in eine dunkle, schmutzige Gasse neben dem Club. Ich stolperte auf die dunkle Straße und er ließ mich in dem Moment los, als die Tür zuschlug, und ich zusammenzuckte. Ich fuhr herum und er lehnte sich gegen die geschlossene Tür, grinste böse - seine jadegrünen Augen funkelten.

Ohh ... shit!

Ich zitterte in meinen arschteuren Heels, meine Knie schlugen fast gegeneinander. Edward nahm meine Hand, während wir uns in die Augen sahen und holte aus seiner hinteren Gesäßtasche ein paar Handschellen hervor. Er lächelte dabei wie Satan persönlich.

"Komm her, Bella.“, befahl er und ließ die Handschellen um seinen Finger kreisen.

Bewegung, Bella!

Langsam kam ich auf ihn zu. Ich zitterte den ganzen Weg über und hielt ihm meine bebende Hand hin. Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, nahm aber meine ausgestreckte Hand und ließ die Manschette fest zuschnappen. Ich stieß ein ängstliches, kleines Quietschen aus, aber schaffte es mich am Schreien zu hindern.

"Dreh dich um.", flüsterte er.

Ich wandte mich ab und er fesselte mein rechtes Handgelenk hinter meinem Rücken. Er drehte mich wieder zu sich herum und biss sich auf seine volle Unterlippe. Ich sah die Gasse hoch und runter. Es war dunkel, aber immer noch ziemlich offen. Jeder konnte einfach kommen und uns, bei Gott weiß was, erwischen.

Er stieß sich von der Tür ab, um sich direkt vor mich zu stellen und ich sah mit flehenden Augen zu ihm hoch, bettelte nach irgendeiner Form von Gnade. Er fuhr mit der Spitze seiner Zunge über seine Unterlippe, dann packte er mich fest an den Oberarmen.

"Auf die Knie, kleines Mädchen.", sagte er mit einem breiten, bösen Lächeln.

Ich sah hinunter auf den harten Asphalt und wimmerte. Das würde verdammt wehtun. Er kicherte düster und packte meine Arme fester, bevor er mich etwas nach unten drückte - zeigte mir somit, dass er mir helfen würde. Es war auch nicht wichtig. Ich wusste, was er wollte, und meine armen, nackten Knie würden total im Arsch sein, komme, was da wolle.

"Jetzt, Bella.", warnte er mich. Seine vollen Lippen waren zu einem höhnischen Grinsen hochgezogen.

Zur Hölle, Bella, beuge deine verdammten Knie!

Ich beugte leicht meine Knie, gab ein wenig nach und er nickte, damit ich weitermachte. Er ließ mich langsam nach unten, sanft, bis ich auf den harten Asphalt traf. Ich war nun hilflos, gefesselt und auf meinen Knien, in einer dreckigen Gasse neben einer Punk-Bar und sah zu meinen erschreckenden und gelegentlich sadistischen Freund hoch - welcher ganz sicher meinen verdammten Mund ficken würde.

Heftig.

Ich hatte noch nie ein Pokerface gehabt. Meine Gefühle und Gedanken zeigten sich immer klar, als ob sie auf meiner Stirn geschrieben standen. Edward lächelte breit und leicht amüsiert auf mich herab. Ich glaube, er wusste genau, was ich dachte. Er grinste dämonisch, bevor er langsam seinen Gürtel aufschnallte. Er machte jede Bewegung bewusst langsam, als er seine Jeans aufknöpfte und den Reißverschluss herunter zog - gab mir Zeit darüber nachzudenken, was passieren würde.

Ich wusste, dass ich keine Kontrolle darüber haben würde, wie tief er ihn in meinen Mund stecken würde, noch wie schnell , weil meine Hände schmerzhaft hinter meinem Rücken mit Handschellen gefesselt waren. Ich wimmerte laut, als er seine Jeans über seine Oberschenkel nach unten schob. Dann legte er eine Hand auf jede Seite meines Gesichtes und packte fest zu.

„Mach den Mund auf.", flüsterte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Ich öffnete langsam meinen Mund und sah durch meine Wimpern zu ihm hoch.

„Braves Mädchen." Er lächelte. Perfekte weiße Zähne blitzten auf, bevor er seinen harten Schwanz bis zum Anschlag in meinen Mund stieß. Ich würgte reflexartig und mein Magen hob sich, als ob ich kotzen müsste. Meine Knie scheuerten auf dem harten Boden, was mich schreien ließ. Er hörte nicht auf. Er zog ihn einfach raus und stieß ihn wieder zurück und wieder von vorn. Ich würgte und schrie. Er tat es wieder und wieder, bis ich ein tiefes  „Beschissener Würgereflex",  durch seine zusammengebissenen Zähne hörte.

Er fing an, mich schwer atmend anzuknurren.

Atme!", Stoß / Würg / Schrei, Durch!", Stoß / Würg / Schrei,  Deine!", Stoß / Würg / Schrei, Verdammte!", Stoß / Würg / Schrei Nase!"

Ich kämpfte darum, meinen Würgereflex zu kontrollieren, indem ich versuchte durch meine Nase zu atmen. Es dauerte mindestens vier weitere brutale Stöße, bevor ich aufhörte, mich bei jedem Stoß zu quälen.

"Benutze deine Zähne.", keuchte er und rammte sich wieder in meinen Mund.

Ich begann bei jedem Stoß, mit meinen Zähne leicht an ihm entlang zu kratzen. Ich wollte ihn nicht verletzen.

"Mehr!", blaffte er mich an.

Ich biss ziemlich fest zu und schloss meine Augen - wartete darauf, dass er aufschrie oder wütend wurde.

"Ahh ... verdammt, ja!", keuchte er und ich schauderte.

Sein Griff um meinen Kopf wurde fester und seine Atmung wurde immer abgehackter, bevor er ein letztes Mal bis zum Anschlag in meinen Mund stieß. Er hielt mich dort, während er sein Sperma in meiner Kehle ergoss und er abgehackt aufschrie, "Verdammte Scheiße."

Edward zog sich aus meinem Mund zurück, immer noch schwer atmend und riss sich seine Jeans hoch. Er zog schnell den Reißverschluss hoch und knöpfte sie zu; dann schloss er seinen Gürtel. Ich zitterte auf meinen schmerzenden Knien, mit tränenüberströmtem Gesicht. Es war eine Mischung aus wiederholtem Würgen und Weinen. Er bückte sich, packte mich an den Oberarmen und zog mich auf meine Füße. Ein gequältes Stöhnen rauschte über meine Lippen, weil meine Knie brannten. Er drückte mich gewaltsam gegen die Stahltür und meine Handschellen rasselten lautstark gegen das Metall. Dann presste er seinen harten Körper gegen meinen. Ich konnte nicht aufhören zu schluchzen und zu zittern – war  fast schon hysterisch. Das war so weit von der Nacht entfernt, die wir vor vier Tagen geteilt hatten.

"Shhhh.", beruhigte er mich, während seine Hand an meinem Oberschenkel hinauf und unter mein Kleid fuhr.

Seine talentierten Finger streichelten über die Innenseiten meiner Oberschenkel, bis sie auf meine heiße Mitte trafen. Ich stöhnte zwischen den Schluchzern, als seine Fingerspitzen begannen, über den seidenen Stoff meiner Unterwäsche zu streicheln. Er atmete schwer in mein Ohr, während er den Stoff zur Seite schob und zwei Finger mit einem Knurren in mich schob. Mein Kopf fiel mit einem lauten, erstickten Schrei nach vorn auf seine Schulter. Seine Finger bewegten sich in einem gleichmäßigen Tempo, nicht grob, aber gekonnt - brachten  mich somit zur orgasmischen Ekstase. Ich fühlte, wie sich die Muskeln meiner zitternden Beine anspannten und eine warme Röte über meiner Haut ausbreitete. Mein Schluchzen wurde zu einem lauten Stöhnen und leisen Schreien; ich konnte fühlen, wie mein Körper anfing, sich zu verkrampfen. Ich war so nah, als er mit den Bewegungen seiner Finger aufhörte, und dunkel in mein Ohr gluckste.

Nein, Nein, bitte!

"Bitte.", flüsterte ich, bettelte um Erlösung.

"Bitte was, Bella?", fragte Edward. Ich konnte ein Grinsen in seiner Samt-Stimme hören.

"Bitte ...Ich ... es quält mich.", wimmerte ich und versuchte, mich auf seinen Fingern zu bewegen.

Er drückte mich fester gegen die Tür, so dass ich mich nicht rühren konnte und kicherte über meinen verzweifelten Versuch zu kommen. Langsam begann er wieder seine Finger zu bewegen - zu langsam.

"Nein.", flüsterte er. "Es ist bisher noch nicht quälend … aber das wird es."

Es war qualvoll. Er brachte mich wieder und wieder an den Rand, aber nie ließ er mich darüber fallen. Ich war ein flehender, bebender Haufen, nachdem er, wie es schien, eine Ewigkeit nur mit mir spielte und den Klang meiner Bettelei nach Erlösung genoss.

Ich fing wieder an zu schluchzen, aber dieses Mal vor unerträglicher Frustration und wahnsinniger Verzweiflung. "Ohhh ...Gott ... bi ... tte Ed ... ward ... bitte", schluchzte ich gegen ihn. Ich fühlte mich,  als ob ich meinen Verstand verlieren würde.

Er kicherte. "Willst du jetzt für mich kommen?" Er begann seine Finger schneller zu bewegen, aber nicht schnell genug.

"JA!", schrie ich. "Ja ... bitte ...Ich werde alles tun ... nur biiiitte!"

" Dann komm für mich.“, knurrte er, stieß härter zu und drückte seinen Daumen auf meine Klit.

Ich schrie auf, als mein Orgasmus mich auseinander riss. Es war so intensiv, dass ich zusammenbrach. Er schlang einen Arm um meine Taille, damit ich nicht wie ein Stein auf den Boden krachte. Ich lehnte mich an ihn, während ich auf der längsten Welle der Glückseligkeit ritt, die ich je erlebt hatte. Er zog seine Finger aus mir heraus und drückte mich an seiner Brust. Dann legte er beide Arme um mich, weil ich ein bebender Haufen Gelee war. Meine Atmung kam abgehackt und mein Körper zitterte heftig gegen ihn. Er drehte uns leicht herum und setzte mich auf eine, wie es aussah, Milchkiste, die auf den Kopf gestellt worden war. Vielleicht wurde dieser Platz von den Rauchern des Clubpersonals genutzt. Er kniete sich hinter mich und nahm mir die Handschellen ab, bevor ich fühlte, wie seine Hände über jedes Handgelenk fuhren und er sie sanft tröstete. Als er fertig war, stellte er sich vor mich, schob die Handschellen in seine Gesäßtasche und kniete sich wieder hin.

Er fuhr mit einer Hand über jedes zerschrammte und leicht blutende Knie, was mich aufzischen ließ. Dann umfasste er mein Kinn und untersuchte mein Gesicht mit feurigen, grünen Augen. Er wischte die Tränen mit sanfter Hand weg und glättete die Haare meines Pferdeschwanzes.

"Ist ...Ist es schlimm?", fragte ich, biss auf meine Lippe und errötete.

Ich hatte das Gefühl mein Make-Up war auf meinem ganzen Gesicht verschmiert und meine Haare standen ab.

Edward lachte mich aus und schüttelte den Kopf. "Nein." Er fuhr mit einem Daumen unter meinen Augen entlang, um die verschmierte Mascara wegzuwischen. "Du bist immer noch verdammt großartig."

Ich errötete in einem leuchtenden Rot und lächelte in sein wunderschönes Gesicht. Seine Augen waren immer noch höllisch grüne Infernos, aber ich fühlte mich bei ihm sicher und zunehmend wohler. Auch wenn seine bloße Anwesenheit mich fast zu Tode erschreckte und er mich dazu brachte, vor Schmerz und Frustration zu schluchzen, fühlte ich, dass ich neben ihn gehörte. Zu ihm.

Ich muss ihn küssen, um es ihm zu zeigen.

Ich legte eine Hand auf jede Seite seines Gesichts und beugte mich vor, um seinen vollen Schmollmund ehrfurchtsvoll zu küssen. Ich zeigte ihm, dass es mir egal war, was er mit mir getan hatte; ich war sein. Als ich mich zurücklehnte und meine Hände fallen ließ, verwirrte mich sein Gesichtsausdruck. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen, seine Augen bohrend, aber ein kleines Lächeln spielte auf seinen Lippen. Er schüttelte langsam den Kopf, bevor seine Fingerspitzen sanft über meine Unterlippe fuhren.

"Du bist so ein bezauberndes Geschöpf.", flüsterte er und sah mich mit lodernden Augen an.

Er schüttelte ruckartig seinen Kopf, so, als ob er ihn klären wollte und stand auf, bevor er mir eine Hand entgegenstreckte. Ich nahm seine Hand, und er zog mich von der Kiste. Er öffnete die Stahltür, immer noch meine Hand haltend, und zog mich den dunkeln Flur entlang - zurück in den Club.

Wir bahnten uns einen Weg durch die Menschenmassen, zurück zur Bar, wo Emmett und Rose immer noch saßen. Ich konnte nirgendwo Jasper oder Alice sehen. Edward hob mich locker an meiner Taille hoch und setzte mich auf einen Barhocker neben Emmett. Er sperrte mich mit einem Arm auf jeder Seite ein und sah mir mit einem tödlichen Ausdruck auf seinem Engelsgesicht in die Augen.

"Bella, ich will, dass du hier bleibst.", begann er, die Augen sengend und voller Warnung. "Du bewegst dich nicht vom Fleck, während ich auf der Bühne stehe. Verstanden?"

Ich nickte ihm zu, zitterte wieder.

"Ich meine es, verdammt nochmal, so.", zischte er barsch, lehnte sich zu meinem Ohr, so dass niemand außer mir ihn hören konnte. "Du bewegst dich und ich werde dich an deinen beschissenen Knöcheln aufhängen."

Ich nickte ihm fieberhaft zu. Ich werde, zur Hölle, nicht mal pinkeln gehen. Ich halte es an!

Er nickte einmal und lehnte sich zurück, wölbte eine Augenbraue zu Emmett.

"Ich werde sie im Auge behalten, Mann.", sagte Emmett mit einem beruhigenden Ausdruck auf seinem Gesicht.

Rose sprang von ihrem Stuhl auf Emmetts andere Seite, anscheinend hatte sie gerade erst festgestellt, dass wir zurück waren. Sie stellte sich neben mich und starrte hinunter auf meine Knie.

"Was, zur Hölle, ist mit dir passiert, Bella?", fragte sie mit einem Stirnrunzeln.

"Ich ...Ich bin hingefallen.", log ich schnell, wollte nicht genau erklären, was mit meinen Knien geschehen war.

Sie hob ungläubig eine Augenbraue und schüttelte ihren Kopf.

"Rose. Ich. Bin. Hingefallen." Ich funkelte sie an. Ich würde verdammt sein, wenn wir wieder zu dem Punkt kommen würden, bei dem Rose ständig darüber meckern würde, dass ich mit Edward zusammen war. Es ging sie nämlich einen verdammten Scheiß an, was wir zusammen machten. Ich verurteile die Tatsache auch nicht, dass sie sich noch immer Royce traf. Wegen Sonntag hatte ich auch kein Wort gesagt und ich beabsichtigte es auch nicht. Es ist ihr Bett; sie kann darin liegen und sie kann, verdammt nochmal, mich in meinem eigenen liegen lassen.

Zufälligerweise mag ich mein beschissenes Bett. Vielen Dank auch!

Edward kicherte über uns, bevor er mit der Faust auf die Bar schlug. Rose und ich zuckten unisono zusammen.

"JANE!“, brüllte er.

Ich drehte mich ein wenig auf meinen Stuhl.

Eine winzige, jungenhafte Frau mit kurzen, braunen Haaren kam mit hochgezogenen Augenbrauen auf uns zu.

"Was brüllst du so beschissen rum, Masen?“, fragte sie grinsend.

"Kannst du mir einen sauberen, feuchten Lappen geben?", fragte er,  und fuhr mit einer Hand leicht über mein rechtes Knie.

"Klar.", antwortete sie, ihre Augen bewegten sich schnell von meinem Gesicht zu seinem, bevor sie ging.

"Was soll die `Masen` Scheiße?", fragte Rose in zickigem Tonfall. "Ich hatte den Eindruck, dass dein verdammter Name Edward ist."

Das musste ich Rosalie lassen, auch wenn sie mir gegenüber manchmal ein bisschen herrisch und anmaßend war, sie scheute sich nicht davor verdammte Fragen zu stellen. Ich würde dafür sterben die Antwort darauf zu wissen oder zu erfahren, und das schon seit der Party. Edward sah Rose mit einem amüsierten Ausdruck an, seine Schultern bebten vor Lachen, aber es war Emmett der ihr antwortete. Er beugte sich um uns herum, schnappte sich Rose bei der Hand und zog sie zu sich. Er wickelte seine starke Arme um ihre Taille, bevor er antwortete.

"Masen ist sein zweiter Name, Baby.", lächelte er achselzuckend. "Einige Leute nennen ihn gerne so."

"Also das ist eine verwirrende Scheiße." Sie schüttelte ihren Kopf, aber seufzte und lächelte Emmett an. Offenbar war sie mit der Antwort, die er ihr gegeben hatte, zufrieden.

Ich kaufe dir das nicht ab, Emmett. Ich WEIß, wie sein zweiter Vorname lautet!

Ich sah Edward mit hochgezogener Augenbraue an. "Masen? Ich dachte, dein zweiter Vorname ist Anthony?"

Er kicherte, schüttelte seinen Kopf und nahm mein Gesicht in seine Hände, "Dummes Mädchen.", flüsterte er und lächelte breit, als ob er sich an einem privaten Witz erfreute.

"Hier, Masen." Ich hörte Janes dünne Stimme, bevor er mich los ließ und das Tuch von ihr nahm. Er begann sanft meine Knie abzuwischen, während ich ihn stirnrunzelnd ansah; er hatte nicht auf meine Frage geantwortet und ich bezweifelte ernsthaft, dass er das würde.

Schön, dann werde ich es an einem anderen Tag herausfinden.

Wieder einmal, und wie es schien zum millionsten Mal seit ich ihn getroffen hatte, nagte die Neugier an mir. Ich musste es wissen. Ich beschloss morgen Alice zu fragen und sie würde mir, verdammt nochmal, antworten oder ich würde sie erwürgen.

Er schleuderte das verschmutzte Tuch zu Jane, die ihn missbilligend ansah und es dann in den Mülleimer warf. Ich sah hinunter auf meine Knie und sog zischend die Luft ein. Sie waren ziemlich böse aufgeschnitten. Ich musste etwas draufschmieren, wenn ich nach Hause kam, so dass es sich nicht infizieren würde.

Wie aus dem Nichts schlüpfte Jasper hinter Edward und klatschte eine Hand auf seine Schulter.

"Wir müssen gehen, Mann.“, sagte er  "Die anderen sind mit den Einstellungen fertig."

Edward nickte ihm scharf zu und drehte sich zu mir um, nachdem Jasper sich auf den Weg zur Bühne gemacht hatte. Er lehnte sich vor, um in mein Ohr zu flüstern und fuhr mit den Fingerspitzen leicht über meine Arme - schickte einen Schauer über meinen Rücken und Gänsehaut über meine Arme.

Gott, dieser Mann weiß, wie er mich verrückt machen kann!

"Sei ein braves, kleines Mädchen und bleib hier, Bella.", wisperte er.

"I… Ich verspreche es.", flüsterte ich zurück und dann drehte ich mich leicht, um seinen Mundwinkel zu küssen. Er drehte sich, um mich ganz zu küssen und schob seine Zunge brutal in meinen Mund bevor sich seine Hände auf die Rückseite meines Kopfes legten und mich stärker gegen ihn zogen. Ich stöhnte in seinen Mund, warf meine Arme um seinen Hals und schlang meine Beine um seine Taille. Der Stuhl, auf dem ich saß, hatte die perfekte Höhe - auch wenn mein Kleid über meinen Arsch rutschte.

Ich hörte, wie sich jemand laut an unserer Seite räusperte und Edward knurrte gegen meine geöffneten Lippen, bevor wir auseinanderbrachen.

Ich wurde puterrot; ich hatte vergessen, dass wir von Leuten umgeben waren.

"Verdammte Scheiße, Masen. Schwing deinen schönen Arsch auf die Bühne.", sagte ein feuriger Rotschopf, grinste und sah uns kopfschüttelnd an.

Edward spannte eine Augenbraue an, mit Augen, die absolut loderten und saugte seine Unterlippe zwischen seine Zähne. Es war ein ` Hast du deinen beschissenen Verstand verloren` Ausdruck.

Sie schlotterte und ihr ganzes Gesicht wurde bleich, als sie ihre Augen aufriss. "Ähh ... bitte?“, fragte sie, einen Schritt zurückgehend.

Er küsste ein letztes Mal sanft meine Lippen und ging ohne ein weiteres Wort auf die Bühne - verschwand in der Menge. Der Rotschopf verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und stieß einen zittrigen Atemzug aus, bevor sie ging.

"Was, zur Hölle, war das denn gerade?“, fragte ich niemand besonderen.

"Oh, das war Victoria. Sie 'managt' die Band.", gluckste Emmett. "Sie ist eine riesige Nervensäge, aber geht mit dem Drummer James, also gibt Edward sich mit ihr ab ... nun, irgendwie."

Ich bemerkte, dass Rose nicht neben Emmett war, noch Alice. Es waren nur wir beide, die an der Bar saßen.

"Wo sind Rose und Alice?", fragte ich und schaute durch die Menge.

"Rose ist auf der Toilette." Er lächelte breit und dämlich. "Alice ist wohl hinter der Bühne. Sie bleibt immer dort, wenn Jasper spielt."

Das ist seltsam. Warum sollte sie hinter der Bühne bleiben?

Ich hörte den Anfang von ´Anarchy in the UK` von den Sex Pistols und wandte meine Aufmerksamkeit der Bühne zu. Die ganze Menge schrie auf und flippte aus - es war das Genialste, was ich je gesehen hatte. Edward war unglaublich. Seine bloße Anwesenheit war magnetisch. Als der Text anfing zu wirken und er sang, " I am an Antichrist.", schrie jeder übereinstimmend mit und ich schauderte, wegen unserer Übereinstimmung. Ich hörte Emmetts lautes, dröhnendes Lachen neben mir, als er mein Zittern bemerkte, und ich errötete ein bisschen vor Verlegenheit. Die Band spielte eine Reihe von Punksongs, einige ihrer eigenen und ein paar von ihren Lieblingsbands.

Ich saß bei Emmett, beobachtete die Band und kümmerte mich um meinen eigenen Scheiß, als dieser Kerl, wie ein Freak grinsend, auf mich zukam. Er war groß, sehr groß und sah irgendwie wie ein Indianer aus.

Er schlenderte direkt auf mich zu und zwinkerte. "Hey Baby."

Ich runzelte die Stirn. Gott, meint er das ernst?

"Verpiss dich, Jacob.", hörte ich Emmett knurren.

"Was? Bist du ihr verdammtes Kindermädchen, Emmett?", fragte er mit einem leisen Lachen, bevor sein Gesicht aufleuchtete. "Oh warte, zu welchem dieser Arschlöcher gehörst du, Schönheit?", höhnte er und zeigte auf die Bühne.

"Wer, zum Teufel, bist du?", fragte Rose, die schließlich von der Toilette wiederkam. Sie kletterte auf Emmetts Schoß und sah Jacob naserümpfend an.

Wo zum Teufel bist du gewesen, Rose?

Jacob antwortete ihr nicht, noch sah er sie an; er beobachtete mich mit einem supergrusligen Blick auf seinem Gesicht. Er machte mich wirklich verdammt verrückt.

"Ich würde abhauen, Wichser.", warnte Emmett. "Ich bin sicher, dass du alle deine Gliedmaßen liebst, wo sie sind."

"Masen.", grinste Jacob, lehnte sich vor und platzierte jeweils eine Hand auf beide Seiten von mir. "Weißt du, Baby, ich wäre netter als er, aber du magst wahrscheinlich die kranke Scheiße mit diesem verrückten Arschloch?"

Ich stieß ein Quietschen aus und versuchte mich von seinem Gesicht wegzulehnen, das nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Sein muffiger Bier- und Zigarettenatem fegte über mein Gesicht und ich dachte, ich müsse kotzen.

Bitte, geh einfach weg, Arschloch!

Ich hörte, wie Rose von Emmetts Schoß gestoßen wurde und zischte, "Oh, Hölle nein, Wichser." Emmett sprang von seinem Platz auf und knurrte Jacob an. Bevor Emmett auch nur eine Hand an ihn legen konnte, hörte ich eine sanfte, samtene, furchteinflößende, ruhige Stimme reden.

"Jacob.", sagte Edward. "Ich schlage vor, du gehst, verdammt nochmal, von ihr weg."

Jacob drehte seinen Kopf zur Seite, um zu Edward zu schauen und kicherte, bevor er zurück zu mir sah.

Er muss einen verfluchten Todeswusch haben!

"Ich mag dein neues Spielzeug.", sagte Jacob und legte eine große Hand auf meine Wange.

Ich zuckte zurück und schloss meine Augen. Ich fühlte, wie die Hand mein Gesicht verließ, bevor ich ein ekelhaftes Knacken hörte, gefolgt von einem lauten Aufschrei. Ich öffnete meine Augen, aber alles, was ich sehen konnte, war Edwards tätowierten Rücken. Er stand angespannt zwischen mir und einem schreienden Jacob.

"Du Wichser hast mir den Arm gebrochen!“,  grölte  Jacob.

Im Nu war Jasper an Edwards einer Seite und Emmett auf der anderen. Ich spähte unter Edwards Arm hindurch und konnte jetzt vier große Indianer neben Jacob stehen sehen -  sie schauten bedrohlich und knackten ihre Fingerknöchel.

"HEY!", schrie Jane hinter mir. "Jake, du und deine Arschloch- Freunde verschwinden von hier! Und kommt nicht wieder her. Ich rufe sonst die beschissene Polizei!"

"Es wäre besser, wenn du auf sie hörst.", schnauzte Edward ihn an.

Die vier Freunde sahen sich einander misstrauisch an, als die Polizei erwähnt wurde, bevor sie sich auf die Tür zubewegten und einen widerwilligen Jacob mitschleppten.

"Es wäre besser, wenn du deine kleine Schlampe immer im Blick behältst, Masen!", drohte Jacob.

"Verdammt, versuch es Jacob.", knurrte Edward. "Du wirst tot sein, bevor du auf dem beschissenen Boden aufschlägst."

Jacobs Freunde zerrten ihn zur Tür und sahen ihn kopfschüttelnd auf die Art ´nicht hier, Mann´ an. Sie waren nach ein paar Sekunden verschwunden - rannten mit eingezogenem Schwanz zwischen den Beinen weg.

Wird er wirklich hinter mir her sein?

Ich schlang meine zittrigen Arme um Edwards Taille, presste mein Gesicht an seinen Rücken und brach schließlich zusammen. Das Adrenalin, das durch meine Blutbahn gerauscht war, hatte mich davor bewahrt zusammenzubrechen, als es passiert ist. Jetzt, wo es vorbei war, kam das Schluchzen voller Hingabe heraus. Er drehte mich an meinen Armen um und hob mich vom Hocker wie ein kleines Kind - mein Kopf an seiner Schulter, sein Unterarm unter meinem Hintern, meine Beine baumelnd. Ich schlang meine Arme um ihn und presste mein Gesicht mit einem lauten Schrei an seinen Hals.

"Psst, Bella.", beruhigte er mich.

"Lass sie mich zu ihr nach Hause bringen.", hörte ich Alice sagen. Ich hatte sie bei all der Aufregung nicht einmal gesehen.

"NEIN!" Ich klammerte mich fester an ihn.

"Verdammt, Klappe zu, Alice. Ich nehme sie mit zu mir nach Hause.", antwortete er und ich seufzte erleichtert auf.