~ Bella Swan ~
Ich stand in meinem alten Zimmer. Die vertrauten gelben
Wände sahen bedrohlich aus, trotz ihrer hellen fröhlichen Farbe, und ich begann
vor Angst zu zittern. Mein kleines Holzbett stand immer noch an der
gegenüberliegenden Wand, bedeckt mit einer Sonnenblumen-Decke, die Renee mir
unfreiwillig aufgezwungen hatte. Der schäbige Schreibtisch, auf dem mein
steinalter Computer stand, war überfüllt
mit Büchern und Blättern. Die weiße Tür zu meinem jämmerlichen kleinen Schrank
war leicht aufgezogen und gab mir damit einen Blick auf meine bescheidene
Kleidersammlung frei.
Die Sonne in Phoenix ging draußen unter und verschwand
mit jedem Zentimeter weiter am Horizont. Ich verzweifelte derweil mehr und mehr.
Er würde bald kommen. Daher hastete ich von meinem Einzelbett zu der weißen
Schranktür, während mein Herz so laut schlug, dass es wie eine Basstrommel
klang, auf der panischen Suche nach einem Versteck.
Mir war klar, dass ich rechtzeitig keines finden würde.
Dies tat ich nie.
Der Klang der schweren Bikerstiefel auf der Treppe,
außerhalb der geschlossenen Schlafzimmertür, warnte mich, dass meine Zeit
abgelaufen war und verursachte ein übles Schlingern in meinem Bauch. Ich
huschte durch das Zimmer und wurde immer hysterischer, mit jedem dumpfen Schlag
seiner Stiefel, bis an dem Knauf der Tür gerüttelt und dann langsam gedreht
wurde. Ich erstarrte in der Mitte des Raumes wie ein verängstigtes kleines
Häschen, während mein Blut in den Adern gefror und Galle in meiner Kehle
hochstieg. Die Tür flog auf und er trat herein, bevor er sie hinter sich
schloss und verriegelte. Mein Atem kam abgehackt und mein Körper zitterte, als
mein Magen sich verkrampfte und drohte, sich zu heben, während er sich zu mir
umdrehte.
Er lächelte und legte den Kopf leicht zur Seite.
"Nun, Bella, du siehst nicht sehr erfreut darüber aus, deinen Stiefdaddy
zu sehen."
Ich schluckte hart, presste meine Lippen fest zusammen
und weigerte mich, ihm das Vergnügen zu geben, mich betteln oder schreien zu
hören.
Er kicherte über mein Schweigen, als er auf mich zuschritt.
"Deine Mutter arbeitet lange. Sie wird nicht vor fünf Stunden zu Hause sein."
Er leckte sich die Lippen und machte einen letzten Schritt, der ihn ein paar
Zentimeter vor meine erstarrte, zitternde Gestalt brachte, bevor er seine Hand
hob und mein Haar hinter das Ohr streifte. Sein ekelhafter Duft umhüllte mich,
eine widerliche Mischung aus Captain Morgan und Old Spice. Mein Magen
rebellierte erneut und ich konnte das erstickte Schluchzen nicht aufhalten, welches
zu hören war, als er mich berührte.
"Na na,
Bärchen", gurrte er und streichelte mein bleiches Gesicht. "Kein Grund zu weinen."
Mein Mageninhalt war dabei aufzusteigen und ich schluckte
heftig, um zu verhindern, dass er weiter in meinen Mund gelangte. Denn wenn ich
ihn wieder ankotzen würde, wäre ich vor seinen Schlägen nicht sicher, das
wusste ich.
Bevor ich auch nur irgendetwas außer schreien, tun konnte,
lag ich schon festgepinnt auf dem Rücken in meinem Bett. Seine groben Hände
rissen an meinen Klamotten, während ich kreischte und zumindest versuchte, ihn
zu bekämpfen. Er war viel zu stark für mich und nur wenige Sekunden später war
ich nackt, während meine Klamotten zerfetzt auf dem Boden lagen. Er selber strampelte
sich aus seiner Kleidung, hielt mich aber immer noch unten. Ich schrie und
bettelte, außerstande es zu verhindern. Als er ebenfalls nackt war, lachte er
mir mit einem spöttischen Grinsen ins Gesicht und zog meine Hände über meinen
Kopf.
"Hör auf, zu kämpfen, Bella", kicherte er. "Du
weißt, du liebst jede Minute davon."
Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf. "Nein ...
BITTE ... hör auf", brachte ich krächzend heraus.
Er lachte wieder, bevor er mit einem lauten Knurren in
mich stieß. Ich schrie auf und hustete, als Kotze meinen Mund füllte, bevor ich
sie schnell hinterschluckte. Es hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, denn
es war alles Galle, weil ich heute noch nichts gegessen hatte.
Als der Klang seines Ächzens und Stöhnens das Zimmer
erfüllte, biss ich letztendlich meine Zähne zusammen und hörte auf, zu kämpfen.
Ich holte tief Luft, schloss meine Augen und spürte, wie mein Geist sich
umnebelte. Ich driftete an einen
sicheren Ort, den Ort, an den ich immer ging, wenn Phil nachts in mein Zimmer
kam.
Ich war vier und wir waren auf der Kirmes. Mein Vater,
Charlie, trug mich auf seinen Schultern und zeigte auf ein Karussell.
"Willst du auf den Pferden reiten, Bella?"
Ich klatschte aufgeregt auf seinen Kopf und er kicherte.
"Ja, Daddy, Pferdchen, Pferdchen!"
Er bezahlte den Mann, bevor er mich von seinen Schultern
nahm und wir zu dem großen Fahrgeschäft hinüber gingen. Alle Pferde waren so
schön und ich ging wieder und wieder herum, versuchte eines auszuwählen, auf
dem ich reiten wollte. Mein Vater zeigte auf eins und ich schüttelte mein
Köpfchen, woraufhin er mir ein liebevolles Lächeln und ein kleines Kichern
schenkte.
"Das da, Daddy. Schön!", rief ich aus und kletterte auf
ein großes, weißes Karussellpferd mit einem strahlend blauen Sattel.
"Oh, das ist eine
perfekte Wahl, Bells", antwortete er und stellte sich neben mich, um
sicherzugehen, dass ich nicht abrutschte.
Das Fahrgeschäft begann sich langsam zu drehen, während
Musik aus den Lautsprechern in der Mitte drang. Es wurde schneller und schneller
und alles verschwamm. Ich hörte meinen
Vater schreien, "Bella, fall nicht runter!"
Irgendwann klärte sich mein Kopf wieder, zog mich zurück
in die Gegenwart, und ich hörte Phil ein letztes Mal Grunzen, bevor er in mir
kam. "Das war so gut, Bärchen", flüsterte er. "Du wirst nie
vergessen, dass ich dich als Erster hatte, nicht wahr?" Ich drehte mein
Gesicht von ihm weg und schluchzte. "Oh, also wirklich, Bella, ganz
gleich, wie heftig dein Verstand dagegen kämpft, dein Körper liebt es",
spottete er. "Nun saug meinen Schwanz und säubere ihn von deinem ganzen
Saft.“
Der Klang meines Urschreis hallte durch das Schlafzimmer wie
ein schriller Klagelaut von einer Kreatur aus dem Jenseits. Ich schlug heftig
in die verschwitzten Laken, schnappte nach Luft und kratzte an meinem Kopf. Ich
versuchte das gebrochene Ding zu entfernen, das mir so viel Qual verursacht
hatte. Mit einem Mal fühlte ich starke, sanfte Hände, die meine Handgelenke
umfassten, um meine kratzenden Finger von meiner Kopfhaut zu lösen, bevor ein
fester Körper sich gegen mich presste und eine warme, samtige Stimme
beruhigende Worte des Trostes in mein Ohr flüsterte.
"Ssssch", beruhigte mich die samtige Stimme.
"Du bist sicher, sssssch, ich bin hier. Es war nur ein Traum."
Zitternd sog ich Luft ein, öffnete langsam meine Augen und
meine Sicht füllte sich mit bunten Schwalben, tätowiert auf eine harte Brust.
Ich schmiss mich in seine Arme und umklammerte ihn fest, als meine abgehackte
Atmung und hohe, grelle Schreie durch das schwachbeleuchtete Schlafzimmer
hallten. Er zog mich näher zu sich und fing an, mich hin und her zu schaukeln,
während ich in Stücke zerbrach.
Ich weinte vor Erleichterung, dass es nur ein Traum gewesen
war.
Ich schluchzte vor Sorge, dass es nie enden würde.
Die lebendigen Bilder, die mich verfolgten, würden mich
quälen, bis an den Tag, an dem ich starb. Ich würde es nie vergessen. Phil
würde mich in meinen Träumen wieder und wieder vergewaltigen, bis ich nichts
anderes als eine Hülle wäre, nichts weiter als ein Geist, und nichts Menschliches
mehr übrig blieb.
Schließlich begann mein Wimmern nachzulassen, weil ich sanft
geschaukelt wurde und von einem Mann getröstet wurde, den ich mehr liebte als
das Leben selbst. Er war die einzig gute Sache in meiner verdrehten, kranken
Vorstellung, die ich mein Leben nannte. Sein geflüsterter Trost und
vollständige Ruhe brachen schließlich durch den Dunst der Hoffnungslosigkeit,
den der Albtraum verursacht hatte.
Ich kuschelte mich an seine Brust, schloss meine roten,
verweinten Augen und atmete den berauschenden Duft von ihm ein - Honig und Sex.
Die Erinnerungen der letzten Nacht kamen wieder hoch und ich
war mir plötzlich nicht sicher, wie lange ich eigentlich geschlafen hatte.
Masen weckte mich mitten in der Nacht auf, um mich gewaltsam in die Besinnungslosigkeit
zu vögeln. Er verbrachte Stunden
damit, mich wieder und wieder kommen zu lassen, mit alles verzehrender Kraft. Nach
dem ersten Mal, was so verzweifelt und brutal gewesen war, dachte ich, er
könnte endgültig ausgetickt sein, aber dann drehte er den Spieß um und fing an,
die unaussprechlichsten Dinge zu tun.
Ich hatte keine Ahnung, dass es möglich war, solche Dinge mit einem
menschlichen Körper zu machen.
Für die Liebe und alles was UNHEILIG ist! Wo hatte er gelernt, so etwas zu tun? Ich
erzitterte, während ich puterrot an seiner harten, tätowierten Brust wurde. Ich
sollte wohl angewidert sein oder zumindest verlegen, aber ich konnte in mir
keine Scham finden. Im Geiste der Verderbtheit, alles, was er mit mir letzte
Nacht getan hatte, war so unglaublich überwältigend und noch viel mehr.
Oh mein Gott! Ich
...Ich erinnerte mich sogar daran, ihn angebettelt zu haben ...
mich festzubinden. Bei dem Gedanken erschauderte ich wieder. Sobald er fertig
war, fiel ich in seine Arme, murmelte zusammenhangloses Zeug, während ich
überall Muskelkater verspürte. Mit dem Gefühl seiner langen, talentierten
Finger, die über meinen Rücken glitten und das Geräusch seiner glatten, dämonischen
Stimme, die in mein Ohr wisperte, "Mein wunderschönes, gebrochenes,
kleines Mädchen", holte mich die Erschöpfung ein.
"Bella?" Seine tiefe, samtige Stimme unterbrach
meine Gedanken. "Geht es dir gut, mein Schatz?"
"Schatz?" Meine Brauen zogen sich zusammen,
als dieses Wort, was Masen nie
benutzen würde, über seine Lippen glitt. Ich schaute von seiner Brust auf, um in
seine tiefen grünen Augen zu sehen. Sie waren wie Fenster zu seiner Seele und
sagten mir immer, mit wem ich es zu tun hatte.
Edward oder Masen.
Der Engel oder der Dämon.
Der Ausdruck war voller Besorgnis und seine Augen schimmerten
im sanften, bezaubernden Jadegrün.
Edward.
Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. "Mir geht es gut,
Edward. Wirklich. Es war nur ein Albtraum."
Er spitzte seine vollen Lippen. "Bist du dir sicher?
Denn es war ein ganz schön heftiger Alptraum."
Vielleicht wollte er mich ausfragen, denn natürlich wollte er
wissen, was für eine Art Alptraum dazu führen konnte, dass seine Freundin sich in
ein schreiendes, schluchzendes Elend verwandelte. Wahrscheinlich würde er bald
realisieren, dass ich ihm etwas vorenthielt. Aber Edward drängte mich nie,
stattdessen war er geduldig, liebevoll und freundlich. Daher kam auch meine
Angst, es ihm zu sagen. Es war unlogisch, es von ihm fernhalten zu wollen, denn
gerade er hatte genug gelitten und würde vermutlich Verständnis aufbringen. Jedoch
gab es diese Angst in mir, dass mich meine Instinkte täuschen könnten, dass er
mich dann benutzt, ekelhaft und abstoßend finden würde. Ich brauchte einfach
mehr Zeit.
Ich war ein Feigling.
Ich wuselte mich im Bett hoch, bis wir Nase an Nase waren,
und küsste sanft seinen Schmollmund. "Ich bin sicher, Edward."
Er stieß einen seufzenden Atemzug aus. "Wenn du bereit
bist, ich bin da." Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände. "Ich
möchte, dass du weißt, Bella, es gibt nichts, was du mir nicht sagen kannst. Meine
Liebe zu dir wird nicht weniger werden. Ich brauche dich, Schatz. Immer. Ich
gehe nirgendwo hin."
Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen und ich biss mir
auf die Lippe. Wie gern wollte ich ihm glauben, aber noch gab es diesen kleinen
Teil in mir, der vor Angst förmlich ertrank. Wenn ich ihn verlieren würde, wäre
das mein Ende. Ich würde es nicht überleben.
"Danke", flüsterte ich und schniefte ein wenig.
Er seufzte wieder und küsste sanft meine Stirn, bevor er
sich etwas distanzierte und eine Augenbraue hochzog. "Also ... warum
riechen wir wie das Innere eines schmutzigen Puffs?"
Ich war erleichtert, dass er das Thema wechselte, aber mein
Gesicht fing Feuer und ich errötete in mindestens zehn Rotschattierungen.
Ach herrjemine!
"Hmm", begann er. Aber dann zog er die Brauen
zusammen und seine wunderschönen Augen wurden glasig. Mir war klar, Masen
sprach mit ihm. Edward runzelte die Stirn und knurrte leise, "Halt die
Klappe, Arschloch."
Ich folterte nervös meine Lippe.
"Ja, du Wichser und das war wirklich abgefuckt, sogar für dich", zischte Edward zwischen
zusammengebissenen Zähnen hervor.
Ich runzelte die Stirn, weil ich wusste, um was es ging.
Masen verspottete Edward, dass er gestern während unserer ´gemeinsamen Zeit´
die Kontrolle übernommen hatte. Ich liebte Masen von ganzem Herzen, aber er war
die meiste Zeit so verdammt böse -
besonders zu Edward.
Edward seufzte heftig, und versuchte, Masen zu ignorieren. Ich
legte meine Hände auf sein Gesicht, damit er mich ansah. Seine hypnotisch
grünen Augen starrten lange in meine braunen, bevor er mich sanft küsste.
"Ich liebe dich, Edward", flüsterte ich an seiner
Haut.
"Ich liebe dich auch", murmelte er gegen meine
Lippen, bevor er den Kuss abbrach. "Ich wünschte, ich wäre normal für
dich."
Ich unterdrückte einen schweren Seufzer, weil ich ihn so
liebte, wie er war. Was war, verdammt nochmal, überhaupt normal? Ich war ganz
sicher nicht normal, mit meinem pädophilen Stiefvater, meiner psychopatischen
Mami, meinen Krampfanfällen und Träumen, die mich in eine kreischende
Geisteskranke verwandelten.
Natürlich wusste Edward davon nichts.
Vielleicht würde er es nicht nur verstehen, wenn ich ihm
alles anvertraute, sondern könnte auch mit seinen Problemen besser
zurechtkommen?
Klar, leg los, ruiniere das verdammt Beste, was dir je in
deinem Leben passiert ist, mit dieser armseligen Ausrede.
Ich war immer noch hin- und hergerissen, aber es gab etwas,
was ich tun konnte, damit er mich verstand.
Erneut küsste ich ihn und legte alles, was ich für ihn
empfand, in den Kuss: die unwiderrufliche Liebe, die verzehrende Sehnsucht, das
überwältigende Verlangen. Ich liebkoste ehrfürchtig seine Lippen mit meinen
eigenen, bevor ich seine volle Unterlippe in meinen Mund saugte und sanft hineinbiss.
Er stöhnte und vergrub seine Hände in meinen Haaren, bevor er sich auf seinen
Rücken rollte und mich auf sich zog. Unter mir fühlte ich seine Erektion und
bewegte langsam eine Hand an seiner Seite hinunter, glitt zwischen uns, bevor
ich seinen Schwanz nahm und langsam ein paar Mal pumpte. Er keuchte in meinen
Mund und dann stöhnte er tief und atemlos, "Oh fuck, Bella."
Mehr hielt ich nicht aus. Ich brauchte ihn dringend in mir.
Deshalb führte ich ihn zu meinem Eingang und ließ mich langsam auf ihn sinken- Zentimeter
für köstlichen Zentimeter. Mit einem verzehrenden Schaudern stöhnte ich seinen
Namen, als er mich ausfüllte, während er sich unter einem lauten, heiseren
Seufzer mir entgegen wölbte. Einen Augenblick genoss ich einfach das Gefühl,
ihn in mir zu spüren und fing schließlich an, mich in einem aufreizenden Tempo
zu bewegen. Wir stöhnten und wimmerten zur gleichen Zeit - unsere Hände überall
auf uns. Wir küssten uns fieberhaft. Doch ich wollte es langsam angehen lassen,
die Flammen sanft schüren, bis sie in einem tosenden Inferno explodierten, aber
mein Körper hatte andere Pläne. Offenbar ging es Edward nicht anders, denn er legte
seine Arme um mich und hielt mich an Ort und Stelle, während er sich aufsetzte.
Ich zog eine Augenbraue hoch und er lächelte mich an, bevor er nach hinten
gegen das eiserne Kopfteil rutschte - mich immer noch gespreizt auf seinem
Schoß haltend. Er schob seine Hände auf meine Hüften und biss sich auf die
Unterlippe. "Pack das Kopfteil, Bella", flüsterte er. Seine
halboffenen, jadegrünen Augen verdunkelten sich weiter vor Lust.
Ich umfasste die Eisenstangen an beiden Seiten seines Kopfes
und zog mich von ihm zurück, bevor ich wieder auf ihn sank. Mit einem lauten
Schrei warf ich meinen Kopf nach hinten und er vergrub sein Gesicht mit einem
Knurren an meiner Brust. Während er meine Hüften packte und ermutigte, mich
schneller zu bewegen, nutzte ich das Kopfteil als Stütze. Ich ritt ihn
schneller und schneller, härter und härter, bis wir beide grunzten wie die
Tiere, und laut in erstickten Schreien keuchten. Das Bett knallte heftig gegen
die Wand und ich musste meine Finger schnell wegziehen, um sie mir nicht zu
brechen. Ich fühlte, wie sich der Knoten bildete und Röte sich über meiner Haut
ausbreitete.
"Komm für mich, Bella", knurrte Edward mit seiner
samtigen Stimme.
Das war alles, was ich brauchte, um mich über die Kante zu
bringen. Ich warf meinen Kopf zurück und schrie seinen Namen, als unverfälschte,
pulsierende Wellen reinster Wonne mich wie ein Truck trafen. Edwards Hände hielten
meine Hüften, während er ein dröhnendes, "Gottverdammte Scheiße,
Bella", schrie, als er seine eigene Erlösung fand. Ich kollabierte auf ihm
und drückte mein verschwitztes Gesicht in seine Halsbeuge. Völlig erschöpft,
kämpften wir beide darum, wieder zu Atem zu kommen.
"Jesus, fuck", japste Edward und ich kicherte in
abgehackten Atemzügen. Er verschob sich unter mir, schlang seine starken Arme
um mich und rutschte wieder nach unten, bevor er mich auf die Seite rollte und
die Decke über uns zog. Wir lagen Nase an Nase und starrten einander mit einem
blöden Grinsen in die Augen. Mit einer Hand strich er eine Strähne verschwitzten
Haares aus meinem Gesicht. "Was habe ich getan, um dich zu verdienen?"
Ich verdrehte die Augen. "Ich bin diejenige, die diese
Frage stellen sollte, nicht du."
Er schmollte gespielt. "Du bist eine wahnhafte Frau,
Isabella Swan."
Ich verdrehte wieder die Augen. "Nein, ich sehe die
Dinge klar, Edward Cullen."
Es klopfte leicht an der Schlafzimmertür, bevor sich ein
Schlüssel im Schloss drehte, Alice in den Raum glitt und zum Bett tanzte.
Warum, zur Hölle, hat sie einen Schlüssel zu unserem
Zimmer?
"Jesus Christus", sagte sie, rümpfte ihre kleine
Nase und wedelte mit einer winzigen Hand vor ihrem Gesicht.
"Ich muss
diese Bettlaken verbrennen."
Ich wurde feuerwehrrot und biss auf meine Lippe.
"Wie auch immer, Alice", schnaubte Edward.
"Glaubst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?"
"Nein, Edward, mach ich nicht", antwortete Alice
mit hochgezogenen Augenbrauen. "Nimm einen kräftigen Zug, lieber Bruder,
weil dieser Raum stinkt wie durchgefickt, abgerundet mit einem dampfenden
Abgang nach schmutzigem Gevögel."
Ich möchte einfach nur ... verschwinden, gerade jetzt.
"Warum bist du überhaupt in unserem Zimmer,
Alice?" Ganz Edward, aber er schnauzte sie an.
Alice lächelte süß, während sie ihre Ärmchen schwang wie ein
Hosenmatz. "Ich möchte deine entzückende Freundin für ein paar Minuten
ausleihen."
Das war nicht gut. Sie hatte den
Zehn-Stunden-Shopping-Spektakel-Blick in ihren Augen. Ich sah sie kopfschüttelnd
an. "Ich gehe nicht einkaufen,
Alice."
"Kein Shopping, versprochen", antwortete sie.
"Ich muss einfach nur mit dir reden, Bella. Weiberzeug." Sie schenkte
mir einen betonten Blick, und ich war plötzlich nervös.
"Ähm, sicher, Alice, lass mich nur duschen", sagte
ich argwöhnisch.
Sie nickte mir zu, drehte sich auf dem Absatz um und hüpfte
durch den Raum, raus aus der Tür.
"Was, zum Teufel, war das überhaupt?", fragte
Edward mit einem Stirnrunzeln.
"Ich habe keine Ahnung, aber ich geh besser nachsehen,
was sie will, oder sie kommt wieder." Ich seufzte und fuhr mit einer Hand
durch mein verschwitztes, verklebtes Haar.
Edward lächelte mich an und zog mich an seine Brust.
"Was, wenn ich mich weigere, dich gehen zu lassen?", flüsterte er in
einem schelmischen Ton.
Ich kicherte. "Nun ja, wenn du mich als Geisel nehmen willst,
was kann da ein Mädchen schon tun?"
Er gluckste und küsste mich auf den Kopf. "Wir sollten
duschen." Er setzte sich auf und zog mich mit sich. "Komm schon, ich
werde dich waschen und alles."
Wir stiegen aus dem Bett und gingen ins Badezimmer, wo
Edward die Dusche anstellte, bevor er eine Hand nach mir ausstreckte. Ich nahm
seine Hand und wir traten unter das Wasser. Es fühlte sich so unglaublich gut
an. Der dampfende, heiße Strahl traktierte meine schmerzenden Muskeln. Edward
griff nach einem Waschlappen und Seife, schäumte den Lappen ein und fing an,
mich zu waschen, wie er es angekündigt hatte. Ich stöhnte, als er den Lappen in
langsamen, beruhigenden Kreisen über meinen müden Körper rieb.
Er knurrte hinter mir auf und ich drehte meinen Kopf ein
wenig, um ihn anzusehen. "Bella, hat Masen dich ausgepeitscht?",
fragte er, die Jade-Augen zusammengekniffen.
Ich biss mir auf die Lippe und sah von ihm weg, denn ich
würde nicht antworten. Er sollte nicht wissen, dass ich Masen angebettelt
hatte, es zu tun. Er würde es nicht verstehen, denn ich verstand ja selbst
nicht, warum ich in der Hitze des Augenblickes, das Beißen des Riemens fühlen
musste.
Edward seufzte laut und zischte ein leises, "Du blöder
Wichser." Aber er fuhr fort, mich zu säubern. Als er fertig war, tat ich
das Gleiche bei ihm - liebevoll. Gegenseitig wuschen wir uns die Haare, was eine
verdammte Wohltat war, bevor wir aus der
Dusche stiegen und uns jeweils in ein großes, flauschiges, weißes Handtuch
wickelten.
Wieder zurück in unserem Zimmer schnappte ich mir ein
Hipster und mein schwarzes ´Emily Strange´- Shirt. Ich schmiss es mir über und band
meine Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz. Edward zog sich ein paar von
seinen tiefsitzenden Jeans an und ein langärmliges schwarzes T-Shirt. Die Ärmel
schob er bis zu den Unterarmen hoch. Gott, er sah heiß aus und ich musste
wirklich hart kämpfen, um ihn seine Klamotten nicht einfach wieder runterzureißen.
Ich glaube, ich verwandele
mich in eine Sexsüchtige.
Ich kicherte ein bisschen über den Gedanken, und Edward sah
mich mit hochgezogener Augenbraue an, worauf ich dunkelrot anlief und er
gluckste, weil er garantiert wusste, woran ich gedacht hatte.
Mit einem schweren Seufzen küsste ich Edward und machte mich
auf den Weg zu Alices Zimmer, den Flur hinunter. Ich klopfte an ihre geschlossene
Tür, bevor ich ein dumpfes, "Komm rein.", hörte und sie darauf
öffnete. Alice saß in der Mitte ihres Bettes mit gekreuzten Beinchen und
lackierte ihre Fingernägel mit einer leuchtend roten Farbe. Ich spazierte
hinüber zum Bett, setzte mich vor sie und imitierte ihre Indianer-Pose.
"Okay, Alice, was ist los?", fragte ich.
Sie sah mich an und runzelte die Stirn. "Rosalie ist zu
Hause, Bella."
Ich schnappte nach Luft und mein Gesicht erbleichte ein
wenig. Oh nein!
Rose sollte nicht vor übermorgen zu Hause sein. Das war überhaupt
nicht gut. Wahrscheinlich kam sie in die Wohnung und hatte gesehen, dass
alle meine Sachen fehlten. Ich hatte ursprünglich geplant, dort zu warten, wenn
sie nach Hause kam, so dass ich ihr alles erklären konnte. Auf diese Art und Weise
sollte sie es nicht herausfinden. Eine Welle der Schuld überschwemmte mich. Garantiert
war sie verletzt und wütend.
"Oh, Scheiße", flüsterte ich.
Alice schenkte mir ein trauriges Lächeln. "Sorry,
Bella. Ich hatte keine Ahnung, dass sie früher nach Hause kommen würde, sonst
hätte ich versucht, ihr das auszureden."
"Also hast du mit ihr gesprochen? Wann ist sie
angekommen?", fragte ich in einem Rutsch. Wenn sie Alice angerufen hatte
und nicht mich, dann war sie wirklich angepisst.
"Sie kam vor etwa eine Stunde an. Als sie anrief, ging
ich direkt zu deinem Zimmer, aber du warst ... anderweitig beschäftig."
Sie grinste mich an.
Ich errötete und seufzte dann. „Sie ist wirklich angepisst,
oder?"
Sie kicherte und fing wieder an, ihre Fingernägel zu
bemalen. "Oh, sie war bei DEFCON five, als sie anrief. Armer Emmett, er
war derjenige, der ans Telefon gegangen ist. Ich glaube, er hat sich ein
bisschen in die Hose gepinkelt."
Ich legte meinen Kopf in meine Hände und stöhnte laut.
"Was soll ich nur tun?"
Alice schnaubte und seufzte. "Keine Ahnung, aber du
bist eine verdammt erwachsene Frau, Bella. Du kannst wohnen, wo du
willst."
Ich kicherte. "Das sagt die Richtige. Du hast doch
Wochen damit verbracht, mich von Edward fernzuhalten und versucht, Masen die
Tour zu vermasseln."
Sie schnaufte ein wenig. "Das war etwas anderes. Masen
ist ein arschböser Knabe, der keine Impulskontrolle hat. Seine Vorstellung von
Spaß ist, dich an deinen verdammten Zehen aufzuhängen und die Scheiße aus dir
rauszufloggern."
Ich wurde wieder rot. "Yeah", seufzte ich
zustimmend, aber es kam ganz verträumt heraus.
Sie rümpfte die Nase über mich. "Gott, er hat dich in
eine verdorbene Perverse verwandelt. Und nebenbei bemerkt, ich habe euch zwei
letzte Nacht gehört. Es klang, als ob die verschissene `Bay of Pigs´
nachgestellt wurde (AN: http://de.wikipedia.org/wiki/Invasion_in_der_Schweinebucht),
mit all dem kontinuierlichen Grunzen und Kreischen. Ach ja, und dann ging ich
heute Morgen in euer Zimmer und es roch wie in einem Bordell, in dem eine Fickbombe
hochgegangen ist. Jesus, du musst an deinen Mädchenbereichen verletzt sein,
Bella, vielleicht auch an der Arschzone, so wie ich Masen kenne."
Als sie mit ihrer kleinen Tirade fertig war, leuchtete ich
in dem grellsten Rot überhaupt; man hätte mich aus dem Weltall sehen können. Mein
Mund stand ein wenig offen, als ob ich versuchen würde, Fliegen zu fangen und
meine Augen waren so groß, dass sie tatsächlich verdammt weh taten.
"Oh, schau nicht so schockiert. Ich glaube, man hat
euch zwei bis hinauf nach Kanada gehört." Sie wedelte mit einer Hand,
bevor ihr Gesichtsausdruck ernst wurde und ihre Stimme wieder ruhiger.
"Ich habe auch gehört, dass du heute Morgen geschrien hast. Hattest du
einen Albtraum?"
Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. "Über
Phil", flüsterte ich.
Sie seufzte, nahm meine Hand und drückte sie ein wenig.
"Bist du okay?"
Ich schenkte ihr ein schwaches Lächeln. "Ja, Edward hat
sich um mich gekümmert."
Sie nickte und ließ meine Hand los, bevor sie wieder anfing,
ihre Nägel zu lackieren. "Du hast es ihm noch nicht gesagt." Es war
keine Frage.
"Nein", flüsterte ich. "Ich habe Angst
davor."
"Bella", begann sie mit einer ruhigen, aber festen
Stimme, "Ich kenne Edward besser als sonst jemand. Er wird dich nicht
verlassen. Er liebt dich so sehr. Du hast keine Ahnung, was er durchgemacht
hat, als unsere abgefuckte ´Mutter´ ihn hatte. Er wird es verstehen.
"
"Du weißt, was sie mit ihm getan hat?", fragte ich
und biss mir auf die Lippe.
"Einen Teil, aber er muss es dir erzählen, Bella. Es
ist nicht meine Geschichte. Ich schlage vor, ihr zwei setzt euch bald mal
zusammen und entlastet euch einfach. Du erzählst ihm alles über deine
Vergangenheit und dann kann er von seiner eigenen erzählen. Ich glaube, er hat
es dir noch nicht gesagt, weil er weiß, dass du etwas zurückhältst. Er will
nicht, dass du dich dazu verpflichtet fühlst, dich ihm zu öffnen, wenn er alles
mit dir teilt."
Ich nickte ihr schwach zu, weil sie Recht hatte. Ich wusste,
dass ich es tun musste, und nachdem ich mich um Rosalie gekümmert hatte, würden
Edward und ich uns zusammensetzen und ein Gespräch führen. Es war an der Zeit,
denn jeder im Haus kannte die Wahrheit, nur Edward nicht. Ich konnte nur
hoffen, dass er nicht allzu verärgert sein würde, weil er es als Letzter
erfuhr, auch wenn mir klar war, dass genau diese Tatsache ihn ziemlich
beunruhigen würde.
Plötzlich war ich unheimlich erleichtert, dass Rose nur
einen Teil meiner Geschichte kannte. Sie wusste lediglich, dass meine Mom eine
verrückte Schlampe und notorische Lügnerin ist. Ihr war nicht klar, dass Phil
sogar Hand an mich gelegt hatte. Somit war für sie alles ein Haufen dummes
Zeug, ohne irdische Anhaltspunkte. Ich spielte alles runter und erzählte, dass
ich nach Forks zog, weil meine Mutter eine eifersüchtige Psycho-Bitch wäre, die
sich einbildete, dass etwas zwischen meinem Stiefvater und mir sein könnte. Natürlich
war Rose die einzige die mir geglaubt hatte. Der Rest der Schule und der Stadt
glaubten in dieser Angelegenheit Renee, also wurde ich als Schlampe bekannt,
die ihren Vater für einen Kick fickte. Das war ein beschissenes Leben.
"Ich denke, Rose wird schon bald hier aufkreuzen",
sagte Alice, und unterbrach somit meine
Gedanken.
Ich schluckte heftig. "Ich denke, du hast Recht,
leider."
"Du warnst Edward besser", schlug sie mit
hochgezogenen Augenbrauen vor. "Sie wird ihn einäschern, da bin ich mir
sicher."
Ich seufzte und stieg aus dem Bett. "Ich werde es ihm
einfach jetzt sagen. Sie könnte jede Minute hier reinrauschen."
Alice kicherte. "Gute Idee. Ich fühl mich aber wegen Em
schlecht. Sie ist wirklich sauer auf ihn, weil er nichts erwähnte, als sie
telefonierten."
"Yeah, er sitzt tief in der Scheiße, genau wie
ich." Ich stöhnte und ging zur Tür.
"Stimmt, aber alles wird gut, Bella."
Als ich ins Schlafzimmer kam, saß Edward auf dem Bett,
welches seiner Laken beraubt wurde. Er spielte mit Masens Akustik-Gitarre und
sang leise. Ich lächelte und ging zum Bett, setzte mich neben ihn und lauschte,
wie er von Oasis ´Live Forever´ spielte. Edward zuzuhören, war eine völlig
andere Erfahrung als bei Masen. Mir war klar, dass man sich immer die Musik aussuchte,
die einen Blick auf das Innere freigab.
Edward spielte stets Musik, die sehr tief ging und
unheimlich aussagekräftig war. Eben genau wie er.
Masen dagegen spielte immer brutale, harte Musik, mit lauten
und aggressiven Texten. Es repräsentierte ihn perfekt.
Edwards weiche, samtige Stimme hüllte sich sanft um jedes
Wort, während er spielte, und die letzten paar Zeilen sang. Ihn zu beobachten, ließ
meine unglaubliche Liebe für ihn mit alles verzehrender Kraft förmlich
explodieren, und meine Angst verschwand.
Er spielte die letzte Note, seufzte und dann lächelte er
mich an. "Ich liebe diesen Song", flüsterte ich und hob eine Hand, um
mit meinen Fingern durch seine chaotischen, bronzefarbenen Haare zu fahren.
Er schloss die Augen und stöhnte leise. "Ich auch. Was
hat Alice gewollt?"
Ich runzelte die Stirn, strich weiterhin mit meinen Fingern
durch sein Haar. "Rose ist zu Hause und befindet sich anscheinend auf dem
Kriegspfad, weil sie in eine leere Wohnung zurückgekehrt ist."
Edward öffnete langsam seine Jade-Augen und zog eine
Augenbraue hoch. "Wunderbar. Wird sie herkommen und versuchen, mir meine
Eier abzuschneiden?" Er grinste ein wenig.
Ich kicherte und seufzte dann. "Wahrscheinlich. Alice
sagt, sie ging auf Emmett los und er dürfte sich wahrscheinlich in die Hosen
gemacht haben."
Edward lachte und nahm behutsam meine Hand, die ich in
seinem Haar hatte, bevor er sie küsste. "Es wird alles gut, Bella."
Wir schlenderten für ein paar Stunden um das Haus herum,
faulenzten im Bett oder entspannten auf der Couch, während Emmett und Jasper
PS3 spielten. Wir ließen es ruhig angehen, weil wir beide von den vorherigen
nächtlichen und morgendlichen ´Aktivitäten´ erschlagen waren, auch wenn Edward
sich nur an den Morgen erinnern konnte. Gegen Mittag hörte ich deutlich das Schnurren
von Roses M9 in der Einfahrt und erstarrte neben Edward auf der Couch.
"Entspann dich, Schatz", flüsterte Edward und zog
mich an seine Brust.
Emmett sprang aus seinem Sessel und begann, nervös im Zimmer
herumzulaufen.
"Komm runter, Emmett", sagte Jasper missbilligend.
Emmett verspottete ihn. "Einfach für dich zu sagen,
Mann. Du bist nicht der, auf den sie sauer ist. Rose kann auch an einem guten
Tag schwierig sein."
"Sie ist wütend auf uns alle, Emmett", antwortete
Jasper. "Was soll sie machen, uns rausschleifen und erschießen? Nein. Es
gibt nichts, was sie tun kann, also reg dich ab."
Emmett schüttelte den Kopf. "Sie wird mir nie
verzeihen."
Ich glaubte nicht, dass Emmett verstand, wie sehr Rose sich
um ihn sorgte und wie viel Macht er über sie hatte. Auch wenn Rose ein hartes
Miststück war, Emmett verwandelte regelmäßig ihre kalte Fassade in Glibber. Sie
würde eher ihm vergeben als mir. Ich schenkte ihm ein trauriges Lächeln.
"Sie wird dir verzeihen, Em. Versprochen."
"Ich denke nicht, dass wir uns für irgendetwas entschuldigen müssen." Jasper runzelte seine
Stirn. "Ihr zwei liebt euch. Dann solltet ihr auch, verdammt nochmal, die
Möglichkeit haben, zusammen zu wohnen, ohne irgendwas erklären zu müssen."
Edward lächelte ihn an und hob die Augenbrauen. "Das
ist das Klügste, was du, verdammt nochmal, je gesagt hast, Jasper."
Jasper verdrehte die Augen, bevor er grinste. "Es ist
nur die verdammte Wahrheit."
Es gab ein lautes, wütendes Klopfen an der Haustür, worauf
Alice die Treppe runter in den Flur tänzelte. Dann hörte ich, wie die Tür
geöffnet wurde, und das Geräusch von klappernden Jimmy Choo´s auf dem Parkett.
"Wo ist sie?", hörte ich Rose, die Alice praktisch
ankreischte.
"Rose, komm, verdammt nochmal, runter", zischte
Alice. "Du bist nicht ihre verdammte Mom. Sie ist 22 Jahre alt, Herrgott
nochmal."
Rose stampfte wie ein wütender Stier ins Wohnzimmer, der von
einem Viehtreiber eins auf die Eier bekommen hatte. Ihre Nasenflügel waren
gebläht und ihre blauen Augen waren zu Schlitzen verengt. Sie konzentrierte
sich auf Edward und die Hölle brach los.
"Du Hurensohn!", schrie sie. "Wie kannst du
es wagen, sie zu beschwatzen, hierher zu deinem teuflischen Arsch zu
ziehen!"
Edward warf ihr einen ungläubigen Blick zu. "Ich hab
Bella nicht zu dieser Scheiße bequatscht, Rose. Außerdem ist sie sehr gut
imstande, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und, was zur Hölle, meinst du mit teuflisch?"
Ich saß nur da, sah dem Schlagabtausch zu, als ob ich ein
Tennisspiel beobachten würde, nur das hier einer draufgehen würde.
Rose kicherte ohne Humor. "Ich denke, das weißt du,
Edward. Hast du eine Ahnung, wie oft ich gesehen habe, wo sie überall verletzt
war? Ich hab kein Wort gesagt, weil ich wusste, sie würde nur auf stur schalten,
aber ich will verdammt sein, wenn sie hierher zieht, damit du sie als einen verfickten
Boxsack benutzen kannst."
"Warte eine gottverdammte Minute, Rosalie",
knurrte Jasper. "Edward
hat Bella nie wehgetan. Er behandelt sie wie eine verdammt kostbare
Porzellanpuppe."
"Dann sag mir, Jasper…", höhnte sie, "…woher
kommen dann die blauen Flecken? Ich
weiß, Bella ist ungeschickt, aber sie bekommt keine schwarzen Blutergüsse am
Handgelenk, weil sie über einen verschissenen Teppich gestolpert ist!"
Das war meine Schlacht, verflucht nochmal, nicht die meiner
Familien. Ich musste mich ihr entgegenstellen, ihr zu verstehen geben, dass sie
mich nicht mehr einschüchtern konnte und ich dort war, wo ich hingehörte.
Ich stand auf und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Rose,
ich liebe dich, aber das ist nicht deine Sache." Ich wollte ihr nicht
sagen. "Oh, nun ja, wenn Masen mich mit Handschellen ans Bett kettet
und mir die immerwährende Liebe aus dem Hirn vögelt, dann sind blaue Flecken
Gang und Gäbe."
Sie starrte mich an. "Oh, und ich schätze deine
abgefuckten Knie und die Bisspuren sind auch nicht meine Sache? Warum ziehst du
nicht einfach dein Shirt aus, Bella, und zeigst Jasper, wie gut sein bester Freund seine ´kleine Porzellanpuppe´
behandelt."
"DAS ist, verdammt nochmal, genug!", brüllte
Alice. "Du hast keine verdammte Ahnung, wie ihre Beziehung läuft,
Rose! Er liebt sie bis zum geht nicht mehr und nur, weil sie eine andere Art Beziehung führen, macht es
das nicht falsch!"
Ich hatte Bammel, Alice würde was sagen, weil ich wusste,
wie sehr sie Masen hasste. Aber dann war ich doch sehr erstaunt, während sie
nach ihrem Ausbruch zu Jasper sah und ihm ein liebevolles Lächeln schenkte.
"Rosalie, ich erwarte nicht, dass du das
verstehst", begann Edward leise. „Ich würde dir wahrscheinlich zustimmen,
dass ich nicht gut für sie bin, aber ich liebe sie, mehr als alles andere. Ich weiß, dass es wahrscheinlich
nicht deine Bedenken zerstreut, aber es ist die Wahrheit. Ich würde, verdammt
nochmal, für sie sterben."
"Ist. Das. So.", fauchte Rose. Sie kam so schnell
zu mir, dass ich nicht mal Zeit hatte, zu blinzeln, bevor sie mich schnappte
und mir mein T-Shirt über den Kopf riss.
Ich keuchte und verschränkte die Arme vor meiner nackten
Brust. Eine erniedrigende Röte setzte meine Haut in Flammen und ich fühlte, wie
sich Tränen in meinen Augen bildeten. Warum habe ich keinen verdammten BH
angezogen?
Alice stieß ein lautes, ersticktes Keuchen aus. Jasper
schaute mit einem Knurren schnell von meinen blanken Brüsten weg und Emmett
erbleichte, bevor er sich eine große Hand über die Augen schlug.
"Sag mal, du Bastard…", schrie Rose, auf meinen Rücken
zeigend, "…wie soll ihr dir glauben, wenn du sie mit einem verschissenen
Riemen bearbeitet hast?"
Etwas huschte über Edwards Gesicht. Seine Augen verwandelten
sich in stürmische Jade-Infernos und er grinste auf die teuflischste Art und
Weise, bevor er langsam aufstand.
´Du. Hast. Es. Gewaltig. Verkackt. Rosalie. ´, dachte
ich, als Masen einen halben Schritt zu Rose machte. Ich hörte seine Knöchel
knacken, als er seine Hände zu Fäusten ballte.
Alices Augen wurden groß. Jasper lächelte böse, und Emmett
stieß leise fluchend, "Oh, verdammte Kacke", aus. Rose wurde sofort
blass und ließ mich los, bevor sie begann, langsam zurückzuweichen.
Masen hob mein T-Shirt vom Boden auf, ehe er es mir reichte.
Ich nahm es von ihm mit zitternder Hand und zog es schnell an. Er sah auf mich
herunter mit flammend grünen Augen und nahm mein Gesicht sanft in seine Hände.
"Ich werde sie nicht töten, aber ich werde sie dazu bringen, zu verstehen", wisperte er mit einem Knurren.
Meine Augen wurden flehend. "Bitte, Masen, sie
ist nur wütend. Bitte, tu ihr nicht weh. Sie ist wie eine Schwester für
mich", flüsterte ich verzweifelt zurück.
Er runzelte die Stirn, streichelte mit seinem Daumen mein
Gesicht und ich flehte ihn mit meinen Augen an, bevor er mit einem knurrenden
Schnaufen seufzte. "Ich werde ihr nicht wehtun, kleines Mädchen.
Versprochen."
"W… was geht denn, verdammt nochmal, hier ab?", brachte
Rose krächzend hervor. Ihre blauen Augen blickten schnell und wild in jedes
unserer Gesichter.
Emmett sah Masen an und trat vor Rose. "Nein, ich ...ich
kann nicht zulassen, dass du sie verletzt, Masen."
"Emmett", gluckste Masen, und ließ mein Gesicht
los. "Geh aus dem Weg."
"WAS, ZUR HÖLLE, GEHT HIER VOR?", kreischte Rose
hinter Emmett.
Rose hatte noch nie gesehen, wie Edward zu Masen wechselte
oder umgekehrt. Zugegeben, sie hatte mehr Zeit mit Masen verbracht, aber er
hatte sich, wegen Emmett, immer von seiner besten Seite präsentiert.
Selbst an
dem Abend im Max&Floyd´s, als sie ihm wegen der Wohnung drohte, war er nett
... nun ja, zumindest für seine Verhältnisse. Nun war aber sein voller Zorn
gegen sie gerichtet und sie schiss sich ein, was ich ihr nicht verdenken
konnte.
"Rose, halt einfach für eine Sekunde dein Maul",
knurrte Emmett ihr zu, bevor er sich zu Masen drehte. "Bro, du weißt, ich
respektiere dich, verdammt nochmal, aber ...ich liebe sie. Ich lasse nicht zu,
dass du sie verletzt. Yeah, wie sie mit Bella umgegangen ist, war wirklich
scheiße…", er runzelte die Stirn, "…aber sie war wütend. Wir haben
ihr auch eine große Bombe hingeworfen."
Masen neigte den Kopf leicht zur Seite und lächelte dämonisch.
"Wenn sie das je wiederholt, werde ich dich umnieten, um an sie
ranzukommen, Emmett."
Emmett entspannte sich ein wenig und nickte. "In
Ordnung."
"Du ...." Rose keuchte und spähte um Emmett herum.
"Du bist ... Masen. Du hast eine gespaltene Persönlichkeit, richtig?"
Meine Augen weiteten sich. Sie war wirklich schnell; mein
lahmer Arsch brauchte Wochen, um es herauszufinden.
Nein, du Idiot, du wusstest es. Du hast es nur geleugnet.
Masen kicherte über sie. "Bingo. Wer sagt, dass alle
Blondinen Hohltrienen sind?"
"Bella, du wusstest es?" Sie sah mich
stirnrunzelnd an.
Masen lachte. "Und dann beweist sie mir das verdammte
Gegenteil. Natürlich wusste sie es, gottverdammt nochmal, Rose."
"Wie lange?", flüsterte Rose und suchte meine
Augen mit ihren.
"Erst seit ich über die Frühlingsferien hier war,
Rose", antwortete ich und biss mir auf die Lippe.
Emmett drehte sich um und legte seine großen Hände auf ihre
Schultern. "Rosie?"
Sie sah zu ihm auf und schüttelte geschockt ihren Kopf.
"Du ... du hast mich angelogen. Du hast gesagt, er wär ein guter Kerl. Ich
...ich kann im Moment nicht damit umgehen." Sie schüttelte seine Hände von
ihren Schultern und ging in Richtung Flur. Wir standen alle wie festgefroren im
Wohnzimmer, außer Masen, welcher sich auf die Couch floppte und seine Füße auf
den Kaffeetisch schmiss.
Rose drehte sich um und sah mich mit einem verletzten Gesichtsausdruck
an. "Ich werde es niemanden sagen, Bella, aber ich kann nicht in der Nähe von
dir und diesem ... verdammten Dämon sein." Sie zeigte auf Masen, der
kicherte. "Emmett, es ist vorbei." Dann drehte sie sich auf dem
Absatz um und stampfte den Flur hinunter, ehe ich die Haustür zuschlagen hörte.
Emmett sackte auf den Boden und legte den Kopf in seine
Hände. Alice ging zu ihm, legte ihre kleinen Ärmchen um ihn, bevor sie leise
flüsterte, "Gib ihr Zeit, Em."
Ich drehte mich zu Masen, der stirnrunzelnd und finster auf
Emmetts massige Gestalt am Boden sah.
"Sie wird wieder zu sich kommen, Emmett",
versicherte ihm Jasper. "Ich hab die Art und Weise gesehen, wie sie dich
anschaut. Wie Alice schon sagte, gib ihr Zeit."
Emmett schüttelte den Kopf. "Nein, das wird sie nicht.
Sie hasst mich."
Ich ging zu ihm hinüber und schlang auch meine Arme um ihn.
Jasper kam zu uns herüber und hockte sich davor, bevor Masen laut seufzte und
das gleich tat. "Ich kenne Rosalie besser als jeder andere", begann
ich leise. "Sie wird angepisst sein und dann wird sie für eine Erklärung
zurückkommen. Sie steht unter Schock. Wenn sie deine Geschichte hört, wird sie es
verstehen."
"Glaubst du?", fragte er, schniefte ein wenig und
sah zu mir hoch.
Ich lächelte ihn an. "Ich weiß es."
Masen klatschte eine Hand auf seinen Rücken und stand auf.
"Komm schon, Em, du brauchst, verdammt nochmal, was zu trinken."
Jasper kicherte und stand auch auf. "Dem stimme ich
zu."
Emmett seufzte. "Okay."
Ich sah hinüber zu Masen und er lächelte mich sanft mit
brennenden, leuchtend grünen Augen an, während er mich an seine Brust zog. "Glaubst
du, sie wird ihre verdammte Klappe halten?", fragte er und strich mit
seinen Lippen über meinen Scheitel.
Ich nickte stumm an seiner Brust und verstärkte meinen Griff
um seine Taille. Ein Teil von mir fühlte sich, als ob ich das Einzige festhielt,
was ich noch hatte.
In einer Sache war ich mir sicher und zwar, dass sie keiner
Seele etwas sagen würde. Worüber ich mir nicht so sicher war, was auch dieses
Gefühl der Übelkeit in meiner Magengrube erklärte, dass sie mir nicht verzeihen
würde, weil ich den Dämon über eine Schwester gestellt hatte.
Edward hat also auch andere Stellungen drauf *grins*..und wie lieb er sich bei ihrem Alptraum verhalten hat..im Gegensatz zu Masen...
AntwortenLöschenich habe es geahnt, dass Masen Rose gegenübertritt..
Edward hatte keine Chance...
Emmett stand für sie ein - aber, was eigenartig war, Masen gab nach...?????...
Rose wird nochmal mit Emmett sprechen- dann sollte er ihr alles erzählen...
das sollte Bella auch bei Edward..dringend...
Vielen Dank für die Übersetzung!!
Dein Inchen