Dienstag, 18. September 2012

Chapter Twelve - Primal Screams, Unspeakable Things und Betrayal



~ Bella Swan ~

Ich stand in meinem alten Zimmer. Die vertrauten gelben Wände sahen bedrohlich aus, trotz ihrer hellen fröhlichen Farbe, und ich begann vor Angst zu zittern. Mein kleines Holzbett stand immer noch an der gegenüberliegenden Wand, bedeckt mit einer Sonnenblumen-Decke, die Renee mir unfreiwillig aufgezwungen hatte. Der schäbige Schreibtisch, auf dem mein steinalter Computer stand, war  überfüllt mit Büchern und Blättern. Die weiße Tür zu meinem jämmerlichen kleinen Schrank war leicht aufgezogen und gab mir damit einen Blick auf meine bescheidene Kleidersammlung frei.
Die Sonne in Phoenix ging draußen unter und verschwand mit jedem Zentimeter weiter am Horizont. Ich verzweifelte derweil mehr und mehr. Er würde bald kommen. Daher hastete ich von meinem Einzelbett zu der weißen Schranktür, während mein Herz so laut schlug, dass es wie eine Basstrommel klang, auf der panischen Suche nach einem Versteck. 

Mir war klar, dass ich rechtzeitig keines finden würde. Dies tat ich nie. 

Der Klang der schweren Bikerstiefel auf der Treppe, außerhalb der geschlossenen Schlafzimmertür, warnte mich, dass meine Zeit abgelaufen war und verursachte ein übles Schlingern in meinem Bauch. Ich huschte durch das Zimmer und wurde immer hysterischer, mit jedem dumpfen Schlag seiner Stiefel, bis an dem Knauf der Tür gerüttelt und dann langsam gedreht wurde. Ich erstarrte in der Mitte des Raumes wie ein verängstigtes kleines Häschen, während mein Blut in den Adern gefror und Galle in meiner Kehle hochstieg. Die Tür flog auf und er trat herein, bevor er sie hinter sich schloss und verriegelte. Mein Atem kam abgehackt und mein Körper zitterte, als mein Magen sich verkrampfte und drohte, sich zu heben, während er sich zu mir umdrehte.

Er lächelte und legte den Kopf leicht zur Seite. "Nun, Bella, du siehst nicht sehr erfreut darüber aus, deinen Stiefdaddy zu sehen."

Ich schluckte hart, presste meine Lippen fest zusammen und weigerte mich, ihm das Vergnügen zu geben, mich betteln oder schreien zu hören.

Er kicherte über mein Schweigen, als er auf mich zuschritt. "Deine Mutter arbeitet lange. Sie wird nicht vor fünf Stunden zu Hause sein." Er leckte sich die Lippen und machte einen letzten Schritt, der ihn ein paar Zentimeter vor meine erstarrte, zitternde Gestalt brachte, bevor er seine Hand hob und mein Haar hinter das Ohr streifte. Sein ekelhafter Duft umhüllte mich, eine widerliche Mischung aus Captain Morgan und Old Spice. Mein Magen rebellierte erneut und ich konnte das erstickte Schluchzen nicht aufhalten, welches zu hören war, als er mich berührte.

"Na na, Bärchen", gurrte er und streichelte mein bleiches Gesicht. "Kein Grund zu weinen."
Mein Mageninhalt war dabei aufzusteigen und ich schluckte heftig, um zu verhindern, dass er weiter in meinen Mund gelangte. Denn wenn ich ihn wieder ankotzen würde, wäre ich vor seinen Schlägen nicht sicher, das wusste ich.

Bevor ich auch nur irgendetwas außer schreien, tun konnte, lag ich schon festgepinnt auf dem Rücken in meinem Bett. Seine groben Hände rissen an meinen Klamotten, während ich kreischte und zumindest versuchte, ihn zu bekämpfen. Er war viel zu stark für mich und nur wenige Sekunden später war ich nackt, während meine Klamotten zerfetzt auf dem Boden lagen. Er selber strampelte sich aus seiner Kleidung, hielt mich aber immer noch unten. Ich schrie und bettelte, außerstande es zu verhindern. Als er ebenfalls nackt war, lachte er mir mit einem spöttischen Grinsen ins Gesicht und zog meine Hände über meinen Kopf.

"Hör auf, zu kämpfen, Bella", kicherte er. "Du weißt, du liebst jede Minute davon."

Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf. "Nein ... BITTE ... hör auf", brachte ich krächzend heraus.
Er lachte wieder, bevor er mit einem lauten Knurren in mich stieß. Ich schrie auf und hustete, als Kotze meinen Mund füllte, bevor ich sie schnell hinterschluckte. Es hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, denn es war alles Galle, weil ich heute noch nichts gegessen hatte.

Als der Klang seines Ächzens und Stöhnens das Zimmer erfüllte, biss ich letztendlich meine Zähne zusammen und hörte auf, zu kämpfen. Ich holte tief Luft, schloss meine Augen und spürte, wie mein Geist sich umnebelte. Ich driftete an einen sicheren Ort, den Ort, an den ich immer ging, wenn Phil nachts in mein Zimmer kam.

Ich war vier und wir waren auf der Kirmes. Mein Vater, Charlie, trug mich auf seinen Schultern und zeigte auf ein Karussell. "Willst du auf den Pferden reiten, Bella?"

Ich klatschte aufgeregt auf seinen Kopf und er kicherte. "Ja, Daddy, Pferdchen, Pferdchen!"
Er bezahlte den Mann, bevor er mich von seinen Schultern nahm und wir zu dem großen Fahrgeschäft hinüber gingen. Alle Pferde waren so schön und ich ging wieder und wieder herum, versuchte eines auszuwählen, auf dem ich reiten wollte. Mein Vater zeigte auf eins und ich schüttelte mein Köpfchen, woraufhin er mir ein liebevolles Lächeln und ein kleines Kichern schenkte.

"Das da, Daddy. Schön!", rief ich aus und kletterte auf ein großes, weißes Karussellpferd mit einem strahlend blauen Sattel.

"Oh, das ist eine perfekte Wahl, Bells", antwortete er und stellte sich neben mich, um sicherzugehen, dass ich nicht abrutschte.

Das Fahrgeschäft begann sich langsam zu drehen, während Musik aus den Lautsprechern in der Mitte drang. Es wurde schneller und schneller und  alles verschwamm. Ich hörte meinen Vater schreien, "Bella, fall nicht runter!"

Irgendwann klärte sich mein Kopf wieder, zog mich zurück in die Gegenwart, und ich hörte Phil ein letztes Mal Grunzen, bevor er in mir kam. "Das war so gut, Bärchen", flüsterte er. "Du wirst nie vergessen, dass ich dich als Erster hatte, nicht wahr?" Ich drehte mein Gesicht von ihm weg und schluchzte. "Oh, also wirklich, Bella, ganz gleich, wie heftig dein Verstand dagegen kämpft, dein Körper liebt es", spottete er. "Nun saug meinen Schwanz und säubere ihn von deinem ganzen Saft.“

Der Klang meines Urschreis hallte durch das Schlafzimmer wie ein schriller Klagelaut von einer Kreatur aus dem Jenseits. Ich schlug heftig in die verschwitzten Laken, schnappte nach Luft und kratzte an meinem Kopf. Ich versuchte das gebrochene Ding zu entfernen, das mir so viel Qual verursacht hatte. Mit einem Mal fühlte ich starke, sanfte Hände, die meine Handgelenke umfassten, um meine kratzenden Finger von meiner Kopfhaut zu lösen, bevor ein fester Körper sich gegen mich presste und eine warme, samtige Stimme beruhigende Worte des Trostes in mein Ohr flüsterte.

"Ssssch", beruhigte mich die samtige Stimme. "Du bist sicher, sssssch, ich bin hier. Es war nur ein Traum."
Zitternd sog ich Luft ein, öffnete langsam meine Augen und meine Sicht füllte sich mit bunten Schwalben, tätowiert auf eine harte Brust. Ich schmiss mich in seine Arme und umklammerte ihn fest, als meine abgehackte Atmung und hohe, grelle Schreie durch das schwachbeleuchtete Schlafzimmer hallten. Er zog mich näher zu sich und fing an, mich hin und her zu schaukeln, während ich in Stücke zerbrach.

Ich weinte vor Erleichterung, dass es nur ein Traum gewesen war.

Ich schluchzte vor Sorge, dass es nie enden würde.

Die lebendigen Bilder, die mich verfolgten, würden mich quälen, bis an den Tag, an dem ich starb. Ich würde es nie vergessen. Phil würde mich in meinen Träumen wieder und wieder vergewaltigen, bis ich nichts anderes als eine Hülle wäre, nichts weiter als ein Geist, und nichts Menschliches mehr übrig blieb.

Schließlich begann mein Wimmern nachzulassen, weil ich sanft geschaukelt wurde und von einem Mann getröstet wurde, den ich mehr liebte als das Leben selbst. Er war die einzig gute Sache in meiner verdrehten, kranken Vorstellung, die ich mein Leben nannte. Sein geflüsterter Trost und vollständige Ruhe brachen schließlich durch den Dunst der Hoffnungslosigkeit, den der Albtraum verursacht hatte.

Ich kuschelte mich an seine Brust, schloss meine roten, verweinten Augen und atmete den berauschenden Duft von ihm ein - Honig und Sex

Die Erinnerungen der letzten Nacht kamen wieder hoch und ich war mir plötzlich nicht sicher, wie lange ich eigentlich geschlafen hatte. Masen weckte mich mitten in der Nacht auf, um mich gewaltsam in die Besinnungslosigkeit zu vögeln. Er verbrachte Stunden damit, mich wieder und wieder kommen zu lassen, mit alles verzehrender Kraft. Nach dem ersten Mal, was so verzweifelt und brutal gewesen war, dachte ich, er könnte endgültig ausgetickt sein, aber dann drehte er den Spieß um und fing an, die unaussprechlichsten Dinge zu tun. Ich hatte keine Ahnung, dass es möglich war, solche Dinge mit einem menschlichen Körper zu machen.

Für die Liebe und alles was UNHEILIG ist! Wo hatte er gelernt, so etwas zu tun? Ich erzitterte, während ich puterrot an seiner harten, tätowierten Brust wurde. Ich sollte wohl angewidert sein oder zumindest verlegen, aber ich konnte in mir keine Scham finden. Im Geiste der Verderbtheit, alles, was er mit mir letzte Nacht getan hatte, war so unglaublich überwältigend und noch viel mehr.

Oh mein Gott! Ich ...Ich erinnerte mich sogar daran, ihn angebettelt zu haben ... mich festzubinden. Bei dem Gedanken erschauderte ich wieder. Sobald er fertig war, fiel ich in seine Arme, murmelte zusammenhangloses Zeug, während ich überall Muskelkater verspürte. Mit dem Gefühl seiner langen, talentierten Finger, die über meinen Rücken glitten und das Geräusch seiner glatten, dämonischen Stimme, die in mein Ohr wisperte, "Mein wunderschönes, gebrochenes, kleines Mädchen", holte mich die Erschöpfung ein.

"Bella?" Seine tiefe, samtige Stimme unterbrach meine Gedanken. "Geht es dir gut, mein Schatz?"
"Schatz?" Meine Brauen zogen sich zusammen, als dieses Wort, was Masen nie benutzen würde, über seine Lippen glitt. Ich schaute von seiner Brust auf, um in seine tiefen grünen Augen zu sehen. Sie waren wie Fenster zu seiner Seele und sagten mir immer, mit wem ich es zu tun hatte.

Edward oder Masen.

Der Engel oder der Dämon.

Der Ausdruck war voller Besorgnis und seine Augen schimmerten im sanften, bezaubernden Jadegrün.
Edward.

Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. "Mir geht es gut, Edward. Wirklich. Es war nur ein Albtraum."

Er spitzte seine vollen Lippen. "Bist du dir sicher? Denn es war ein ganz schön heftiger Alptraum."

Vielleicht wollte er mich ausfragen, denn natürlich wollte er wissen, was für eine Art Alptraum dazu führen konnte, dass seine Freundin sich in ein schreiendes, schluchzendes Elend verwandelte. Wahrscheinlich würde er bald realisieren, dass ich ihm etwas vorenthielt. Aber Edward drängte mich nie, stattdessen war er geduldig, liebevoll und freundlich. Daher kam auch meine Angst, es ihm zu sagen. Es war unlogisch, es von ihm fernhalten zu wollen, denn gerade er hatte genug gelitten und würde vermutlich Verständnis aufbringen. Jedoch gab es diese Angst in mir, dass mich meine Instinkte täuschen könnten, dass er mich dann benutzt, ekelhaft und abstoßend finden würde. Ich brauchte einfach mehr Zeit.

Ich war ein Feigling.

Ich wuselte mich im Bett hoch, bis wir Nase an Nase waren, und küsste sanft seinen Schmollmund. "Ich bin sicher, Edward."

Er stieß einen seufzenden Atemzug aus. "Wenn du bereit bist, ich bin da." Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände. "Ich möchte, dass du weißt, Bella, es gibt nichts, was du mir nicht sagen kannst. Meine Liebe zu dir wird nicht weniger werden. Ich brauche dich, Schatz. Immer. Ich gehe nirgendwo hin."

Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen und ich biss mir auf die Lippe. Wie gern wollte ich ihm glauben, aber noch gab es diesen kleinen Teil in mir, der vor Angst förmlich ertrank. Wenn ich ihn verlieren würde, wäre das mein Ende. Ich würde es nicht überleben.

"Danke", flüsterte ich und schniefte ein wenig.

Er seufzte wieder und küsste sanft meine Stirn, bevor er sich etwas distanzierte und eine Augenbraue hochzog. "Also ... warum riechen wir wie das Innere eines schmutzigen Puffs?"

Ich war erleichtert, dass er das Thema wechselte, aber mein Gesicht fing Feuer und ich errötete in mindestens zehn Rotschattierungen.

Ach herrjemine!

"Hmm", begann er. Aber dann zog er die Brauen zusammen und seine wunderschönen Augen wurden glasig. Mir war klar, Masen sprach mit ihm. Edward runzelte die Stirn und knurrte leise, "Halt die Klappe, Arschloch."

Ich folterte nervös meine Lippe.

"Ja, du Wichser und das war wirklich abgefuckt, sogar für dich", zischte Edward zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Ich runzelte die Stirn, weil ich wusste, um was es ging. Masen verspottete Edward, dass er gestern während unserer ´gemeinsamen Zeit´ die Kontrolle übernommen hatte. Ich liebte Masen von ganzem Herzen, aber er war die meiste Zeit so verdammt böse - besonders zu Edward.

Edward seufzte heftig, und versuchte, Masen zu ignorieren. Ich legte meine Hände auf sein Gesicht, damit er mich ansah. Seine hypnotisch grünen Augen starrten lange in meine braunen, bevor er mich sanft küsste.
"Ich liebe dich, Edward", flüsterte ich an seiner Haut.

"Ich liebe dich auch", murmelte er gegen meine Lippen, bevor er den Kuss abbrach. "Ich wünschte, ich wäre normal für dich."

Ich unterdrückte einen schweren Seufzer, weil ich ihn so liebte, wie er war. Was war, verdammt nochmal, überhaupt normal? Ich war ganz sicher nicht normal, mit meinem pädophilen Stiefvater, meiner psychopatischen Mami, meinen Krampfanfällen und Träumen, die mich in eine kreischende Geisteskranke verwandelten.

Natürlich wusste Edward davon nichts.

Vielleicht würde er es nicht nur verstehen, wenn ich ihm alles anvertraute, sondern könnte auch mit seinen Problemen besser zurechtkommen?

Klar, leg los, ruiniere das verdammt Beste, was dir je in deinem Leben passiert ist, mit dieser armseligen Ausrede.

Ich war immer noch hin- und hergerissen, aber es gab etwas, was ich tun konnte, damit er mich verstand.
Erneut küsste ich ihn und legte alles, was ich für ihn empfand, in den Kuss: die unwiderrufliche Liebe, die verzehrende Sehnsucht, das überwältigende Verlangen. Ich liebkoste ehrfürchtig seine Lippen mit meinen eigenen, bevor ich seine volle Unterlippe in meinen Mund saugte und sanft hineinbiss. Er stöhnte und vergrub seine Hände in meinen Haaren, bevor er sich auf seinen Rücken rollte und mich auf sich zog. Unter mir fühlte ich seine Erektion und bewegte langsam eine Hand an seiner Seite hinunter, glitt zwischen uns, bevor ich seinen Schwanz nahm und langsam ein paar Mal pumpte. Er keuchte in meinen Mund und dann stöhnte er tief und atemlos, "Oh fuck, Bella."

Mehr hielt ich nicht aus. Ich brauchte ihn dringend in mir. Deshalb führte ich ihn zu meinem Eingang und ließ mich langsam auf ihn sinken- Zentimeter für köstlichen Zentimeter. Mit einem verzehrenden Schaudern stöhnte ich seinen Namen, als er mich ausfüllte, während er sich unter einem lauten, heiseren Seufzer mir entgegen wölbte. Einen Augenblick genoss ich einfach das Gefühl, ihn in mir zu spüren und fing schließlich an, mich in einem aufreizenden Tempo zu bewegen. Wir stöhnten und wimmerten zur gleichen Zeit - unsere Hände überall auf uns. Wir küssten uns fieberhaft. Doch ich wollte es langsam angehen lassen, die Flammen sanft schüren, bis sie in einem tosenden Inferno explodierten, aber mein Körper hatte andere Pläne. Offenbar ging es Edward nicht anders, denn er legte seine Arme um mich und hielt mich an Ort und Stelle, während er sich aufsetzte. Ich zog eine Augenbraue hoch und er lächelte mich an, bevor er nach hinten gegen das eiserne Kopfteil rutschte - mich immer noch gespreizt auf seinem Schoß haltend. Er schob seine Hände auf meine Hüften und biss sich auf die Unterlippe. "Pack das Kopfteil, Bella", flüsterte er. Seine halboffenen, jadegrünen Augen verdunkelten sich weiter vor Lust. 

Ich umfasste die Eisenstangen an beiden Seiten seines Kopfes und zog mich von ihm zurück, bevor ich wieder auf ihn sank. Mit einem lauten Schrei warf ich meinen Kopf nach hinten und er vergrub sein Gesicht mit einem Knurren an meiner Brust. Während er meine Hüften packte und ermutigte, mich schneller zu bewegen, nutzte ich das Kopfteil als Stütze. Ich ritt ihn schneller und schneller, härter und härter, bis wir beide grunzten wie die Tiere, und laut in erstickten Schreien keuchten. Das Bett knallte heftig gegen die Wand und ich musste meine Finger schnell wegziehen, um sie mir nicht zu brechen. Ich fühlte, wie sich der Knoten bildete und Röte sich über meiner Haut ausbreitete. 

"Komm für mich, Bella", knurrte Edward mit seiner samtigen Stimme.

Das war alles, was ich brauchte, um mich über die Kante zu bringen. Ich warf meinen Kopf zurück und schrie seinen Namen, als unverfälschte, pulsierende Wellen reinster Wonne mich wie ein Truck trafen. Edwards Hände hielten meine Hüften, während er ein dröhnendes, "Gottverdammte Scheiße, Bella", schrie, als er seine eigene Erlösung fand. Ich kollabierte auf ihm und drückte mein verschwitztes Gesicht in seine Halsbeuge. Völlig erschöpft, kämpften wir beide darum, wieder zu Atem zu kommen.

"Jesus, fuck", japste Edward und ich kicherte in abgehackten Atemzügen. Er verschob sich unter mir, schlang seine starken Arme um mich und rutschte wieder nach unten, bevor er mich auf die Seite rollte und die Decke über uns zog. Wir lagen Nase an Nase und starrten einander mit einem blöden Grinsen in die Augen. Mit einer Hand strich er eine Strähne verschwitzten Haares aus meinem Gesicht. "Was habe ich getan, um dich zu verdienen?"

Ich verdrehte die Augen. "Ich bin diejenige, die diese Frage stellen sollte, nicht du."

Er schmollte gespielt. "Du bist eine wahnhafte Frau, Isabella Swan."

Ich verdrehte wieder die Augen. "Nein, ich sehe die Dinge klar, Edward Cullen."

Es klopfte leicht an der Schlafzimmertür, bevor sich ein Schlüssel im Schloss drehte, Alice in den Raum glitt und zum Bett tanzte.

Warum, zur Hölle, hat sie einen Schlüssel zu unserem Zimmer?

"Jesus Christus", sagte sie, rümpfte ihre kleine Nase und wedelte mit einer winzigen Hand vor ihrem Gesicht. 

"Ich muss diese Bettlaken verbrennen."

Ich wurde feuerwehrrot und biss auf meine Lippe.

"Wie auch immer, Alice", schnaubte Edward. "Glaubst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?"

"Nein, Edward, mach ich nicht", antwortete Alice mit hochgezogenen Augenbrauen. "Nimm einen kräftigen Zug, lieber Bruder, weil dieser Raum stinkt wie durchgefickt, abgerundet mit einem dampfenden Abgang nach schmutzigem Gevögel."

Ich möchte einfach nur ... verschwinden, gerade jetzt.

"Warum bist du überhaupt in unserem Zimmer, Alice?" Ganz Edward, aber er schnauzte sie an.

Alice lächelte süß, während sie ihre Ärmchen schwang wie ein Hosenmatz. "Ich möchte deine entzückende Freundin für ein paar Minuten ausleihen."

Das war nicht gut. Sie hatte den Zehn-Stunden-Shopping-Spektakel-Blick in ihren Augen. Ich sah sie kopfschüttelnd an. "Ich gehe nicht einkaufen, Alice."

"Kein Shopping, versprochen", antwortete sie. "Ich muss einfach nur mit dir reden, Bella. Weiberzeug." Sie schenkte mir einen betonten Blick, und ich war plötzlich nervös.

"Ähm, sicher, Alice, lass mich nur duschen", sagte ich argwöhnisch.

Sie nickte mir zu, drehte sich auf dem Absatz um und hüpfte durch den Raum, raus aus der Tür.

"Was, zum Teufel, war das überhaupt?", fragte Edward mit einem Stirnrunzeln.

"Ich habe keine Ahnung, aber ich geh besser nachsehen, was sie will, oder sie kommt wieder." Ich seufzte und fuhr mit einer Hand durch mein verschwitztes, verklebtes Haar.

Edward lächelte mich an und zog mich an seine Brust. "Was, wenn ich mich weigere, dich gehen zu lassen?", flüsterte er in einem schelmischen Ton.

Ich kicherte. "Nun ja, wenn du mich als Geisel nehmen willst, was kann da ein Mädchen schon tun?"

Er gluckste und küsste mich auf den Kopf. "Wir sollten duschen." Er setzte sich auf und zog mich mit sich. "Komm schon, ich werde dich waschen und alles."

Wir stiegen aus dem Bett und gingen ins Badezimmer, wo Edward die Dusche anstellte, bevor er eine Hand nach mir ausstreckte. Ich nahm seine Hand und wir traten unter das Wasser. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Der dampfende, heiße Strahl traktierte meine schmerzenden Muskeln. Edward griff nach einem Waschlappen und Seife, schäumte den Lappen ein und fing an, mich zu waschen, wie er es angekündigt hatte. Ich stöhnte, als er den Lappen in langsamen, beruhigenden Kreisen über meinen müden Körper rieb.
Er knurrte hinter mir auf und ich drehte meinen Kopf ein wenig, um ihn anzusehen. "Bella, hat Masen dich ausgepeitscht?", fragte er, die Jade-Augen zusammengekniffen.

Ich biss mir auf die Lippe und sah von ihm weg, denn ich würde nicht antworten. Er sollte nicht wissen, dass ich Masen angebettelt hatte, es zu tun. Er würde es nicht verstehen, denn ich verstand ja selbst nicht, warum ich in der Hitze des Augenblickes, das Beißen des Riemens fühlen musste.

Edward seufzte laut und zischte ein leises, "Du blöder Wichser." Aber er fuhr fort, mich zu säubern. Als er fertig war, tat ich das Gleiche bei ihm - liebevoll. Gegenseitig wuschen wir uns die Haare, was eine verdammte Wohltat war,  bevor wir aus der Dusche stiegen und uns jeweils in ein großes, flauschiges, weißes Handtuch wickelten. 

Wieder zurück in unserem Zimmer schnappte ich mir ein Hipster und mein schwarzes ´Emily Strange´- Shirt. Ich schmiss es mir über und band meine Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz. Edward zog sich ein paar von seinen tiefsitzenden Jeans an und ein langärmliges schwarzes T-Shirt. Die Ärmel schob er bis zu den Unterarmen hoch. Gott, er sah heiß aus und ich musste wirklich hart kämpfen, um ihn seine Klamotten nicht einfach wieder runterzureißen.

Ich glaube, ich verwandele mich in eine Sexsüchtige.

Ich kicherte ein bisschen über den Gedanken, und Edward sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, worauf ich dunkelrot anlief und er gluckste, weil er garantiert wusste, woran ich gedacht hatte.

Mit einem schweren Seufzen küsste ich Edward und machte mich auf den Weg zu Alices Zimmer, den Flur hinunter. Ich klopfte an ihre geschlossene Tür, bevor ich ein dumpfes, "Komm rein.", hörte und sie darauf öffnete. Alice saß in der Mitte ihres Bettes mit gekreuzten Beinchen und lackierte ihre Fingernägel mit einer leuchtend roten Farbe. Ich spazierte hinüber zum Bett, setzte mich vor sie und imitierte ihre Indianer-Pose.
"Okay, Alice, was ist los?", fragte ich.

Sie sah mich an und runzelte die Stirn. "Rosalie ist zu Hause, Bella."

Ich schnappte nach Luft und mein Gesicht erbleichte ein wenig. Oh nein!

Rose sollte nicht vor übermorgen zu Hause sein. Das war überhaupt nicht gut. Wahrscheinlich kam sie in die Wohnung und hatte gesehen, dass alle meine Sachen fehlten. Ich hatte ursprünglich geplant, dort zu warten, wenn sie nach Hause kam, so dass ich ihr alles erklären konnte. Auf diese Art und Weise sollte sie es nicht herausfinden. Eine Welle der Schuld überschwemmte mich. Garantiert war sie verletzt und wütend.

"Oh, Scheiße", flüsterte ich.

Alice schenkte mir ein trauriges Lächeln. "Sorry, Bella. Ich hatte keine Ahnung, dass sie früher nach Hause kommen würde, sonst hätte ich versucht, ihr das auszureden."

"Also hast du mit ihr gesprochen? Wann ist sie angekommen?", fragte ich in einem Rutsch. Wenn sie Alice angerufen hatte und nicht mich, dann war sie wirklich angepisst.

"Sie kam vor etwa eine Stunde an. Als sie anrief, ging ich direkt zu deinem Zimmer, aber du warst ... anderweitig beschäftig." Sie grinste mich an.

Ich errötete und seufzte dann. „Sie ist wirklich angepisst, oder?"

Sie kicherte und fing wieder an, ihre Fingernägel zu bemalen. "Oh, sie war bei DEFCON five, als sie anrief. Armer Emmett, er war derjenige, der ans Telefon gegangen ist. Ich glaube, er hat sich ein bisschen in die Hose gepinkelt."

Ich legte meinen Kopf in meine Hände und stöhnte laut. "Was soll ich nur tun?"

Alice schnaubte und seufzte. "Keine Ahnung, aber du bist eine verdammt erwachsene Frau, Bella. Du kannst wohnen, wo du willst."

Ich kicherte. "Das sagt die Richtige. Du hast doch Wochen damit verbracht, mich von Edward fernzuhalten und versucht, Masen die Tour zu vermasseln."

Sie schnaufte ein wenig. "Das war etwas anderes. Masen ist ein arschböser Knabe, der keine Impulskontrolle hat. Seine Vorstellung von Spaß ist, dich an deinen verdammten Zehen aufzuhängen und die Scheiße aus dir rauszufloggern."

Ich wurde wieder rot. "Yeah", seufzte ich zustimmend, aber es kam ganz verträumt heraus.

Sie rümpfte die Nase über mich. "Gott, er hat dich in eine verdorbene Perverse verwandelt. Und nebenbei bemerkt, ich habe euch zwei letzte Nacht gehört. Es klang, als ob die verschissene `Bay of Pigs´ nachgestellt wurde (AN: http://de.wikipedia.org/wiki/Invasion_in_der_Schweinebucht), mit all dem kontinuierlichen Grunzen und Kreischen. Ach ja, und dann ging ich heute Morgen in euer Zimmer und es roch wie in einem Bordell, in dem eine Fickbombe hochgegangen ist. Jesus, du musst an deinen Mädchenbereichen verletzt sein, Bella, vielleicht auch an der Arschzone, so wie ich Masen kenne."

Als sie mit ihrer kleinen Tirade fertig war, leuchtete ich in dem grellsten Rot überhaupt; man hätte mich aus dem Weltall sehen können. Mein Mund stand ein wenig offen, als ob ich versuchen würde, Fliegen zu fangen und meine Augen waren so groß, dass sie tatsächlich verdammt weh taten.

"Oh, schau nicht so schockiert. Ich glaube, man hat euch zwei bis hinauf nach Kanada gehört." Sie wedelte mit einer Hand, bevor ihr Gesichtsausdruck ernst wurde und ihre Stimme wieder ruhiger. "Ich habe auch gehört, dass du heute Morgen geschrien hast. Hattest du einen Albtraum?"

Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. "Über Phil", flüsterte ich.

Sie seufzte, nahm meine Hand und drückte sie ein wenig. "Bist du okay?"

Ich schenkte ihr ein schwaches Lächeln. "Ja, Edward hat sich um mich gekümmert."

Sie nickte und ließ meine Hand los, bevor sie wieder anfing, ihre Nägel zu lackieren. "Du hast es ihm noch nicht gesagt." Es war keine Frage.

"Nein", flüsterte ich. "Ich habe Angst davor."

"Bella", begann sie mit einer ruhigen, aber festen Stimme, "Ich kenne Edward besser als sonst jemand. Er wird dich nicht verlassen. Er liebt dich so sehr. Du hast keine Ahnung, was er durchgemacht hat, als unsere abgefuckte ´Mutter´ ihn hatte. Er wird es verstehen. "

"Du weißt, was sie mit ihm getan hat?", fragte ich und  biss mir auf die Lippe.

"Einen Teil, aber er muss es dir erzählen, Bella. Es ist nicht meine Geschichte. Ich schlage vor, ihr zwei setzt euch bald mal zusammen und entlastet euch einfach. Du erzählst ihm alles über deine Vergangenheit und dann kann er von seiner eigenen erzählen. Ich glaube, er hat es dir noch nicht gesagt, weil er weiß, dass du etwas zurückhältst. Er will nicht, dass du dich dazu verpflichtet fühlst, dich ihm zu öffnen, wenn er alles mit dir teilt."
Ich nickte ihr schwach zu, weil sie Recht hatte. Ich wusste, dass ich es tun musste, und nachdem ich mich um Rosalie gekümmert hatte, würden Edward und ich uns zusammensetzen und ein Gespräch führen. Es war an der Zeit, denn jeder im Haus kannte die Wahrheit, nur Edward nicht. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht allzu verärgert sein würde, weil er es als Letzter erfuhr, auch wenn mir klar war, dass genau diese Tatsache ihn ziemlich beunruhigen würde.

Plötzlich war ich unheimlich erleichtert, dass Rose nur einen Teil meiner Geschichte kannte. Sie wusste lediglich, dass meine Mom eine verrückte Schlampe und notorische Lügnerin ist. Ihr war nicht klar, dass Phil sogar Hand an mich gelegt hatte. Somit war für sie alles ein Haufen dummes Zeug, ohne irdische Anhaltspunkte. Ich spielte alles runter und erzählte, dass ich nach Forks zog, weil meine Mutter eine eifersüchtige Psycho-Bitch wäre, die sich einbildete, dass etwas zwischen meinem Stiefvater und mir sein könnte. Natürlich war Rose die einzige die mir geglaubt hatte. Der Rest der Schule und der Stadt glaubten in dieser Angelegenheit Renee, also wurde ich als Schlampe bekannt, die ihren Vater für einen Kick fickte. Das war ein beschissenes Leben.

"Ich denke, Rose wird schon bald hier aufkreuzen", sagte Alice, und  unterbrach somit meine Gedanken.
Ich schluckte heftig. "Ich denke, du hast Recht, leider."

"Du warnst Edward besser", schlug sie mit hochgezogenen Augenbrauen vor. "Sie wird ihn einäschern, da bin ich mir sicher."

Ich seufzte und stieg aus dem Bett. "Ich werde es ihm einfach jetzt sagen. Sie könnte jede Minute hier reinrauschen."

Alice kicherte. "Gute Idee. Ich fühl mich aber wegen Em schlecht. Sie ist wirklich sauer auf ihn, weil er nichts erwähnte, als sie telefonierten."

"Yeah, er sitzt tief in der Scheiße, genau wie ich." Ich stöhnte und ging zur Tür.

"Stimmt, aber alles wird gut, Bella."

Als ich ins Schlafzimmer kam, saß Edward auf dem Bett, welches seiner Laken beraubt wurde. Er spielte mit Masens Akustik-Gitarre und sang leise. Ich lächelte und ging zum Bett, setzte mich neben ihn und lauschte, wie er von Oasis ´Live Forever´ spielte. Edward zuzuhören, war eine völlig andere Erfahrung als bei Masen. Mir war klar, dass man sich immer die Musik aussuchte, die einen Blick auf das Innere freigab.

Edward spielte stets Musik, die sehr tief ging und unheimlich aussagekräftig war. Eben genau wie er.

Masen dagegen spielte immer brutale, harte Musik, mit lauten und aggressiven Texten. Es repräsentierte ihn perfekt.

Edwards weiche, samtige Stimme hüllte sich sanft um jedes Wort, während er spielte, und die letzten paar Zeilen sang. Ihn zu beobachten, ließ meine unglaubliche Liebe für ihn mit alles verzehrender Kraft förmlich explodieren, und meine Angst verschwand.

Er spielte die letzte Note, seufzte und dann lächelte er mich an. "Ich liebe diesen Song", flüsterte ich und hob eine Hand, um mit meinen Fingern durch seine chaotischen, bronzefarbenen Haare zu fahren.

Er schloss die Augen und stöhnte leise. "Ich auch. Was hat Alice gewollt?"

Ich runzelte die Stirn, strich weiterhin mit meinen Fingern durch sein Haar. "Rose ist zu Hause und befindet sich anscheinend auf dem Kriegspfad, weil sie in eine leere Wohnung zurückgekehrt ist."

Edward öffnete langsam seine Jade-Augen und zog eine Augenbraue hoch. "Wunderbar. Wird sie herkommen und versuchen, mir meine Eier abzuschneiden?" Er grinste ein wenig.

Ich kicherte und seufzte dann. "Wahrscheinlich. Alice sagt, sie ging auf Emmett los und er dürfte sich wahrscheinlich in die Hosen gemacht haben."

Edward lachte und nahm behutsam meine Hand, die ich in seinem Haar hatte, bevor er sie küsste. "Es wird alles gut, Bella."

Wir schlenderten für ein paar Stunden um das Haus herum, faulenzten im Bett oder entspannten auf der Couch, während Emmett und Jasper PS3 spielten. Wir ließen es ruhig angehen, weil wir beide von den vorherigen nächtlichen und morgendlichen ´Aktivitäten´ erschlagen waren, auch wenn Edward sich nur an den Morgen erinnern konnte. Gegen Mittag hörte ich deutlich das Schnurren von Roses M9 in der Einfahrt und erstarrte neben Edward auf der Couch.

"Entspann dich, Schatz", flüsterte Edward und zog mich an seine Brust.

Emmett sprang aus seinem Sessel und begann, nervös im Zimmer herumzulaufen.

"Komm runter, Emmett", sagte Jasper missbilligend.

Emmett verspottete ihn. "Einfach für dich zu sagen, Mann. Du bist nicht der, auf den sie sauer ist. Rose kann auch an einem guten Tag schwierig sein."

"Sie ist wütend auf uns alle, Emmett", antwortete Jasper. "Was soll sie machen, uns rausschleifen und erschießen? Nein. Es gibt nichts, was sie tun kann, also reg dich ab."

Emmett schüttelte den Kopf. "Sie wird mir nie verzeihen."

Ich glaubte nicht, dass Emmett verstand, wie sehr Rose sich um ihn sorgte und wie viel Macht er über sie hatte. Auch wenn Rose ein hartes Miststück war, Emmett verwandelte regelmäßig ihre kalte Fassade in Glibber. Sie würde eher ihm vergeben als mir. Ich schenkte ihm ein trauriges Lächeln. "Sie wird dir verzeihen, Em. Versprochen."

"Ich denke nicht, dass wir uns für irgendetwas entschuldigen müssen." Jasper runzelte seine Stirn. "Ihr zwei liebt euch. Dann solltet ihr auch, verdammt nochmal, die Möglichkeit haben, zusammen zu wohnen, ohne irgendwas erklären zu müssen."

Edward lächelte ihn an und hob die Augenbrauen. "Das ist das Klügste, was du, verdammt nochmal, je gesagt hast, Jasper."

Jasper verdrehte die Augen, bevor er grinste. "Es ist nur die verdammte Wahrheit."

Es gab ein lautes, wütendes Klopfen an der Haustür, worauf Alice die Treppe runter in den Flur tänzelte. Dann hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde, und das Geräusch von klappernden Jimmy Choo´s auf dem Parkett.

"Wo ist sie?", hörte ich Rose, die Alice praktisch ankreischte.

"Rose, komm, verdammt nochmal, runter", zischte Alice. "Du bist nicht ihre verdammte Mom. Sie ist 22 Jahre alt, Herrgott nochmal."

Rose stampfte wie ein wütender Stier ins Wohnzimmer, der von einem Viehtreiber eins auf die Eier bekommen hatte. Ihre Nasenflügel waren gebläht und ihre blauen Augen waren zu Schlitzen verengt. Sie konzentrierte sich auf Edward und die Hölle brach los.

"Du Hurensohn!", schrie sie. "Wie kannst du es wagen, sie zu beschwatzen, hierher zu deinem teuflischen Arsch zu ziehen!"

Edward warf ihr einen ungläubigen Blick zu. "Ich hab Bella nicht zu dieser Scheiße bequatscht, Rose. Außerdem ist sie sehr gut imstande, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und, was zur Hölle, meinst du mit teuflisch?"

Ich saß nur da, sah dem Schlagabtausch zu, als ob ich ein Tennisspiel beobachten würde, nur das hier einer draufgehen würde. 

Rose kicherte ohne Humor. "Ich denke, das weißt du, Edward. Hast du eine Ahnung, wie oft ich gesehen habe, wo sie überall verletzt war? Ich hab kein Wort gesagt, weil ich wusste, sie würde nur auf stur schalten, aber ich will verdammt sein, wenn sie hierher zieht, damit du sie als einen verfickten Boxsack benutzen kannst."

"Warte eine gottverdammte Minute, Rosalie", knurrte Jasper. "Edward hat Bella nie wehgetan. Er behandelt sie wie eine verdammt kostbare Porzellanpuppe."

"Dann sag mir, Jasper…", höhnte sie, "…woher kommen dann die blauen Flecken? Ich weiß, Bella ist ungeschickt, aber sie bekommt keine schwarzen Blutergüsse am Handgelenk, weil sie über einen verschissenen Teppich gestolpert ist!"

Das war meine Schlacht, verflucht nochmal, nicht die meiner Familien. Ich musste mich ihr entgegenstellen, ihr zu verstehen geben, dass sie mich nicht mehr einschüchtern konnte und ich dort war, wo ich hingehörte.
Ich stand auf und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Rose, ich liebe dich, aber das ist nicht deine Sache." Ich wollte ihr nicht sagen. "Oh, nun ja, wenn Masen mich mit Handschellen ans Bett kettet und mir die immerwährende Liebe aus dem Hirn vögelt, dann sind blaue Flecken Gang und Gäbe."
Sie starrte mich an. "Oh, und ich schätze deine abgefuckten Knie und die Bisspuren sind auch nicht meine Sache? Warum ziehst du nicht einfach dein Shirt aus, Bella, und zeigst Jasper, wie gut sein bester Freund seine ´kleine Porzellanpuppe´ behandelt."

"DAS ist, verdammt nochmal, genug!", brüllte Alice. "Du hast keine verdammte Ahnung, wie ihre Beziehung läuft, Rose! Er liebt sie bis zum geht nicht mehr und nur, weil sie eine andere Art Beziehung führen, macht es das nicht falsch!"

Ich hatte Bammel, Alice würde was sagen, weil ich wusste, wie sehr sie Masen hasste. Aber dann war ich doch sehr erstaunt, während sie nach ihrem Ausbruch zu Jasper sah und ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. 

"Rosalie, ich erwarte nicht, dass du das verstehst", begann Edward leise. „Ich würde dir wahrscheinlich zustimmen, dass ich nicht gut für sie bin, aber ich liebe sie, mehr als alles andere. Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht deine Bedenken zerstreut, aber es ist die Wahrheit. Ich würde, verdammt nochmal, für sie sterben."

"Ist. Das. So.", fauchte Rose. Sie kam so schnell zu mir, dass ich nicht mal Zeit hatte, zu blinzeln, bevor sie mich schnappte und mir mein T-Shirt über den Kopf riss.

Ich keuchte und verschränkte die Arme vor meiner nackten Brust. Eine erniedrigende Röte setzte meine Haut in Flammen und ich fühlte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Warum habe ich keinen verdammten BH angezogen?

Alice stieß ein lautes, ersticktes Keuchen aus. Jasper schaute mit einem Knurren schnell von meinen blanken Brüsten weg und Emmett erbleichte, bevor er sich eine große Hand über die Augen schlug.

"Sag mal, du Bastard…", schrie Rose, auf meinen Rücken zeigend, "…wie soll ihr dir glauben, wenn du sie mit einem verschissenen Riemen bearbeitet hast?"

Etwas huschte über Edwards Gesicht. Seine Augen verwandelten sich in stürmische Jade-Infernos und er grinste auf die teuflischste Art und Weise, bevor er langsam aufstand.

´Du. Hast. Es. Gewaltig. Verkackt. Rosalie. ´, dachte ich, als Masen einen halben Schritt zu Rose machte. Ich hörte seine Knöchel knacken, als er seine Hände zu Fäusten ballte.

Alices Augen wurden groß. Jasper lächelte böse, und Emmett stieß leise fluchend, "Oh, verdammte Kacke", aus. Rose wurde sofort blass und ließ mich los, bevor sie begann, langsam zurückzuweichen.

Masen hob mein T-Shirt vom Boden auf, ehe er es mir reichte. Ich nahm es von ihm mit zitternder Hand und zog es schnell an. Er sah auf mich herunter mit flammend grünen Augen und nahm mein Gesicht sanft in seine Hände. "Ich werde sie nicht töten, aber ich werde sie dazu bringen, zu verstehen", wisperte er mit einem Knurren.

Meine Augen wurden flehend. "Bitte, Masen, sie ist nur wütend. Bitte, tu ihr nicht weh. Sie ist wie eine Schwester für mich", flüsterte ich verzweifelt zurück.

Er runzelte die Stirn, streichelte mit seinem Daumen mein Gesicht und ich flehte ihn mit meinen Augen an, bevor er mit einem knurrenden Schnaufen seufzte. "Ich werde ihr nicht wehtun, kleines Mädchen. 
Versprochen."

"W… was geht denn, verdammt nochmal, hier ab?", brachte Rose krächzend hervor. Ihre blauen Augen blickten schnell und wild in jedes unserer Gesichter.

Emmett sah Masen an und trat vor Rose. "Nein, ich ...ich kann nicht zulassen, dass du sie verletzt, Masen."

"Emmett", gluckste Masen, und ließ mein Gesicht los. "Geh aus dem Weg."

"WAS, ZUR HÖLLE, GEHT HIER VOR?", kreischte Rose hinter Emmett.

Rose hatte noch nie gesehen, wie Edward zu Masen wechselte oder umgekehrt. Zugegeben, sie hatte mehr Zeit mit Masen verbracht, aber er hatte sich, wegen Emmett, immer von seiner besten Seite präsentiert. 

Selbst an dem Abend im Max&Floyd´s, als sie ihm wegen der Wohnung drohte, war er nett ... nun ja, zumindest für seine Verhältnisse. Nun war aber sein voller Zorn gegen sie gerichtet und sie schiss sich ein, was ich ihr nicht verdenken konnte.

"Rose, halt einfach für eine Sekunde dein Maul", knurrte Emmett ihr zu, bevor er sich zu Masen drehte. "Bro, du weißt, ich respektiere dich, verdammt nochmal, aber ...ich liebe sie. Ich lasse nicht zu, dass du sie verletzt. Yeah, wie sie mit Bella umgegangen ist, war wirklich scheiße…", er runzelte die Stirn, "…aber sie war wütend. Wir haben ihr auch eine große Bombe hingeworfen."

Masen neigte den Kopf leicht zur Seite und lächelte dämonisch. "Wenn sie das je wiederholt, werde ich dich umnieten, um an sie ranzukommen, Emmett."

Emmett entspannte sich ein wenig und nickte. "In Ordnung."

"Du ...." Rose keuchte und spähte um Emmett herum. "Du bist ... Masen. Du hast eine gespaltene Persönlichkeit, richtig?"

Meine Augen weiteten sich. Sie war wirklich schnell; mein lahmer Arsch brauchte Wochen, um es herauszufinden.

Nein, du Idiot, du wusstest es. Du hast es nur geleugnet.

Masen kicherte über sie. "Bingo. Wer sagt, dass alle Blondinen Hohltrienen sind?"

"Bella, du wusstest es?" Sie sah mich stirnrunzelnd an.

Masen lachte. "Und dann beweist sie mir das verdammte Gegenteil. Natürlich wusste sie es, gottverdammt nochmal, Rose."

"Wie lange?", flüsterte Rose und suchte meine Augen mit ihren.

"Erst seit ich über die Frühlingsferien hier war, Rose", antwortete ich und biss mir auf die Lippe.

Emmett drehte sich um und legte seine großen Hände auf ihre Schultern. "Rosie?"

Sie sah zu ihm auf und schüttelte geschockt ihren Kopf. "Du ... du hast mich angelogen. Du hast gesagt, er wär ein guter Kerl. Ich ...ich kann im Moment nicht damit umgehen." Sie schüttelte seine Hände von ihren Schultern und ging in Richtung Flur. Wir standen alle wie festgefroren im Wohnzimmer, außer Masen, welcher sich auf die Couch floppte und seine Füße auf den Kaffeetisch schmiss.

Rose drehte sich um und sah mich mit einem verletzten Gesichtsausdruck an. "Ich werde es niemanden sagen, Bella, aber ich kann nicht in der Nähe von dir und diesem ... verdammten Dämon sein." Sie zeigte auf Masen, der kicherte. "Emmett, es ist vorbei." Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stampfte den Flur hinunter, ehe ich die Haustür zuschlagen hörte.

Emmett sackte auf den Boden und legte den Kopf in seine Hände. Alice ging zu ihm, legte ihre kleinen Ärmchen um ihn, bevor sie leise flüsterte, "Gib ihr Zeit, Em."

Ich drehte mich zu Masen, der stirnrunzelnd und finster auf Emmetts massige Gestalt am Boden sah.
"Sie wird wieder zu sich kommen, Emmett", versicherte ihm Jasper. "Ich hab die Art und Weise gesehen, wie sie dich anschaut. Wie Alice schon sagte, gib ihr Zeit."

Emmett schüttelte den Kopf. "Nein, das wird sie nicht. Sie hasst mich."

Ich ging zu ihm hinüber und schlang auch meine Arme um ihn. Jasper kam zu uns herüber und hockte sich davor, bevor Masen laut seufzte und das gleich tat. "Ich kenne Rosalie besser als jeder andere", begann ich leise. "Sie wird angepisst sein und dann wird sie für eine Erklärung zurückkommen. Sie steht unter Schock. Wenn sie deine Geschichte hört, wird sie es verstehen."

"Glaubst du?", fragte er, schniefte ein wenig und sah zu mir hoch.

Ich lächelte ihn an. "Ich weiß es."

Masen klatschte eine Hand auf seinen Rücken und stand auf. "Komm schon, Em, du brauchst, verdammt nochmal, was zu trinken."

Jasper kicherte und stand auch auf. "Dem stimme ich zu."

Emmett seufzte. "Okay."

Ich sah hinüber zu Masen und er lächelte mich sanft mit brennenden, leuchtend grünen Augen an, während er mich an seine Brust zog. "Glaubst du, sie wird ihre verdammte Klappe halten?", fragte er und strich mit seinen Lippen über meinen Scheitel.

Ich nickte stumm an seiner Brust und verstärkte meinen Griff um seine Taille. Ein Teil von mir fühlte sich, als ob ich das Einzige festhielt, was ich noch hatte.

In einer Sache war ich mir sicher und zwar, dass sie keiner Seele etwas sagen würde. Worüber ich mir nicht so sicher war, was auch dieses Gefühl der Übelkeit in meiner Magengrube erklärte, dass sie mir nicht verzeihen würde, weil ich den Dämon über eine Schwester gestellt hatte.

1 Kommentar:

  1. Edward hat also auch andere Stellungen drauf *grins*..und wie lieb er sich bei ihrem Alptraum verhalten hat..im Gegensatz zu Masen...
    ich habe es geahnt, dass Masen Rose gegenübertritt..
    Edward hatte keine Chance...
    Emmett stand für sie ein - aber, was eigenartig war, Masen gab nach...?????...
    Rose wird nochmal mit Emmett sprechen- dann sollte er ihr alles erzählen...
    das sollte Bella auch bei Edward..dringend...
    Vielen Dank für die Übersetzung!!
    Dein Inchen

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